The Black Hoodie Blog
Alleinreisen

Dinge, die ich meinen Eltern über meine Reisen nicht erzählt habe

Ich bin der Meinung, dass wir Reiseblogger nicht nur über die beliebtesten oder spektakulärsten Orte berichten können, wir können auch noch die verrücktesten Geschichten dazu erzählen. Die Geschichten, die wir unseren Eltern lieber nicht erzählen würden, da sie naja du weißt schon – unsere Eltern sind. Eltern machen sich immer gleich zu viel sorgen und wir wollen sie ja auch schützen und nicht gleich in Panik versetzen. 

Aber heute ist es so weit – today is the day – heute erzähle ich dir die abenteuerlichsten Stories, die sich vielleicht gefährlich anhören, aber im Nachhinein immer gut gegangen sind. Die Stories bei denen sich bei Mama und Papa die Haare sträuben.

Dazu habe ich 6 Blogger mit eingeladen auszupacken. Hier sind unsere Stories.

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Meine Story

Kalifornien-San Francisco

Es gibt eine Story, die ich meiner Mutter bis heute nicht erzählt habe und das obwohl ich ihr eigentlich alles erzähle. Aber meistens jedoch immer nur dann, wenn ich wieder zu Hause am Küchentisch sitze. Falls mal etwas brenzlich geworden ist, würde ich ihr grundsätzlich nichts von unterwegs berichten. Ich erspare meinen Eltern so die schlaflosen Nächte.

Auf meiner Backpackertour durch Kalifornien ging so gut wie alles bei der Anreise schief. Ich habe fast meinen Flug verpasst (mein Name wurde schon ausgerufen), dann mussten wir Notlanden in Montreal (ein Passagier erlitt fast einen Herzinfarkt) und ich hab so meinen Anschlussflug von Detroit verpasst. Dadurch konnte ich meinen Couchsurfing Host nicht mehr erreichen (es war mitten in der Nacht als wir gelandet sind) und habe fast auf der Straße pennen müssen, weil so gut wie alle Hostel in San Francisco Nachts aus Sicherheitsgründen schließen. Nur durch einen Zufall (dem Universum sei Dank) habe ich noch über Ecken einen anderen Schlafplatz gefunden (im Flugzeug hab ich ein Mädel kennengelernt und bin dann bei ihr untergekommen).

Damit aber nicht genug. Am ersten Abend wollte ich für meinen Host als Dankeschön, dass ich bleiben konnte, kochen. Dadurch habe ich dann in einer Schublade Unmengen von rezeptpflichtigen Pillendöschen gefunden, die laut Google gegen Angstzustände und Verhaltensstörungen sein sollten. Trotz Panik bin ich dann doch da geblieben. Wenn ich das meiner Mutter erzählt hätte, wäre sie ins nächste Flugzeug gestiegen und hätte mich persönlich aus der Wohnung getragen. Ich wollte die Situation aber nicht gleich verurteilen.

Am Ende war es wirklich ein entspannter Abend und wir haben uns gut und lange unterhalten. Es hat echt Spaß gemacht. Bis er jedoch anfing mir davon zu erzählen wie gerne er Frauen oral befriedigt und dass wir beide eine starke Verbindung hätten (ehm? Nee?). Nach dem ich ihm mehrfach einen Korb am Abend gegeben habe, bin ich dann mit einem mulmigen Gefühl schlafen gegangen.

Die nächsten Tage waren entgegen den Erwartungen aber cool, San Francisco war echt super und mein Host hat mich nach dem einen Abend auch nicht mehr angebaggert. Alles in allem ist alles gut gegangen, aber meine Mutter weiß davon bis heute nichts.

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Caro & Martin von We Travel The World

WE TRAVEL THE WORLD ist ein Weltreiseblog mit Reiseberichten, Reisetipps und Erfahrungsberichten für Weltreisende, Traveler, Langzeitreisende, Backpacker & Flashpacker.

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Als wir in Costa Rica den Nationalpark Manuel Antonio besuchten, relaxten wir eine Weile an einem der schönen Strände. Wir haben uns drei Stunden zusammen mit einem Leguan und den herumlaufenden Waschbären gesonnt.
Häh? Waschbären? Ja! Man muss höllisch aufpassen, denn die Waschbären dort haben keine Scheu und öffnen einem die Rucksäcke und klauen alles heraus, was essbar ist. Das kann ganz schön lästig sein.

Außerdem beobachteten wir die ganze Zeit einen wirklich großen Leguan in der Nähe von unseren Badetüchern. Er saß mitten unter einem großen Baum und aß kleine gelbe Früchte vom Boden.
Caro dachte: „Die müssen ja lecker sein.“ Ich versuchte sie davon abzuhalten, die Früchte zu probieren. Aber sie hob eine Frucht auf und nippte mit der Zunge dran. Igitt, war doch sehr bitter! Also lieber nicht mehr davon probieren.

Als wir uns um den Baum bewegten, sahen wir plötzlich ein Schild an der Rinde: „Danger! Manzanillo Tree!“
Äh, ok. Also googelten wir später, was an dem hübschen Manzanillo Baum (Manchinelbaum) so gefährlich sein sollte: „Der Manchinelbaum ist einer der giftigsten Bäume der Welt. Verbrennen des Baumes kann Blindheit verursachen, wenn der Rauch in die Augen kommt. Die Frucht ist tödlich.“ Super, klasse! Der Baum enthält so starke Giftstoffe, dass man sogar durch einatmen der Pflanzendämpfe sterben kann.

Von indigenen Völkern wurde er früher sogar zu Folterzwecken benutzt. Gefangene wurden an den Stamm gebunden und wenn es regnete tropfte der Baumsaft von den Blättern herab, verätzte die Haut und führte zu einem langsamen und qualvollen Tod.

Nur zur Info: Caro lebt noch.

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Corinne & Laurens von Mightytraveliers.com

Auf ihrem Reise- und Roadtripblog mightytraveliers.com berichten Corinne und Laurens von ihren Ausflügen auf den Straßen und Wanderwegen dieser Welt und von den Missgeschicken, die ihnen dabei widerfahren.badlands-national-park-south-dakota

Wir reden eigentlich ständig und das ist auch der Grund, warum es kaum etwas gibt, das unsere Eltern nicht von uns wissen. Sie wissen, dass wir zu unserem ersten Roadtrip aufgebrochen sind, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, wie man eigentlich Reifen wechselt, geschweige denn wo sich der Wagenheber überhaupt befindet. Sie wissen, dass wir auf unseren Wanderungen regelmäßig vom Weg abkommen und schon mehrfach kurz vor dem Erdursten standen. Ja, unsere Eltern wissen eigentlich so ziemlich alles über uns. Ob sie es aber wirklich realisieren, ist natürlich eine andere Frage.

Wissen Sie zum Beispiel, was es bedeutet, erst nach Einfall der Dunkelheit zu einer 600 Kilometer langen Fahrt durch vier Bundesstaaten aufzubrechen? Und das alles mit Landkarte in Miniformat. Genauer gesagt mit einem dieser Landkarten, die Lonely Planet gemeinhin vor jedes Kapitel setzt. Vorhandene Straßen pro Karte: maximal 10. Wie groß da wohl die Chance ist, dass eine Dirt Road mitten im Indianerreservat dazugehört?

„Ich glaube, hier müssen wir links!“ rufe ich, als plötzlich ein noch kleinerer Schotterweg in die Wildnis South Dakotas abbiegt. „Sicher?“ fragt Laurens fassungslos. „Ja?“ gebe ich zögerlich zu verlauten, während unser Mietwagen langsam von der Finsternis verschluckt wird. Nach etwa 50 Kilometern ohne Gegenverkehr und ohne externe Lichtquellen, wirkt Laurens´ Stimmung allerdings etwas – sagen wir: getrübt. Und plötzlich: ein helles Blitzen am Horizont!

Ich frage mich, wann ich mich je so über ein anderes Fahrzeug gefreut habe. Und bei wieviel wohl der Weltrekord im Fensteröffnen liegt. Im Rückspiegel sehen wir, wie der Pick-up nach etwa 200 Metern Sicherheitsabstand langsam zum Stehen kommt. Sekunden später laufen wir durch die Dunkelheit auf ein uns völlig fremdes Fahrzeug zu. „Is this the way to Chadron?“ Ah, Touris! Wir hören förmlich, wie dem netten Herrn ein Stein vom Herzen plumpst. Nein, er ist nicht auf bewaffnete Wegelagerer gestoßen – an diesen Gedanken hatten wir übrigens keine Sekunde unseres wertvollen Lebens verschwendet. Nur auf zwei planlose Touristen, die – warum auch immer – mitten in der Nacht und ohne Geländewagen auf einer Schotterpiste im Nirgendwo unterwegs sind.

Er konnte ja nicht wissen, dass wir am nächsten Morgen in Colorado sein mussten, um der Eröffnungsparade der Elizabeth Rodeo Stampede beizuwohnen. Und dass wir zu diesem Zeitpunkt noch knapp 500 Kilometer vor uns hatten. Und dass wir diese wahrscheinlich genauso planlos zurücklegen würden wie die letzten 50. Als wir am nächsten Morgen an der Hauptstraße von Elizabeth standen und den Rodeo Queens zujubelten, ahnte wohl niemand, was wir in dieser Nacht durchgemacht hatten. Und auch unsere Eltern haben – und da bin ich mir quasi sicher – bis heute nicht den leisesten Schimmer.

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Inka von blickgewinkelt.de

Ich bin Inka Cee und erzähle seit ein paar Jahren auf blickgewinkelt.de von meinen Entdeckungen auf Reisen in ferne Länder wie auch in Berlin-Brandenburg. Immer dabei: Meine heißgeliebte Kamera Emma. Seit kurzem gibt es den kleinen Schwestern-Blog blickgewinkelt.aq anlässlich meiner Traumreise ins ewige Eis in die Antarktis.

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Meine Eltern frage ich zwar schon sehr lange nicht mehr um Erlaubnis, aber natürlich versuche ich, die wirklich heftigen Sachen den Liebsten schonend beizubringen. Da ich gute Stories liebe – und das sind doch irgendwie die besten, oder? – kann ich mich normalerweise nicht zurückhalten, sie irgendwann eben doch zu erzählen.

Eine tatsächlich krasse Sache war z.B. die Überquerung des Gardner-Passes im Torres del Paine Nationalpark in Chile. Die meisten Besucher machen dort nur eine 3-Tages-Wanderung, die ganze Route jedoch dauert 7-10 Tage und ich hatte sie mir alleine vorgenommen, weil ich gerne alleine wandere. Angst habe ich keine gehabt, denn in schwierigeren Momenten laufe ich normalerweise zur Höchstform auf, wenn ich auf mich gestellt bin, außerdem gibt es einige andere Wanderer. Beim Gardener-Pass über einen Gletscher bin ich allerdings in ein Unwetter geraten, was ich total unterschätzt habe. Irgendwann gab es kein Zurück mehr und ich musste ein steiles Eisfeld ohne Spikes überqueren. Leider war auch niemand mehr hinter mir, der mir hätte helfen können (die Leute hinter mir waren so schlau umzudrehen). Ich habe mir fast ins Höschen gemacht vor Angst, auf diesem mit spitzen Eis- und Steinbrocken übersäten Feld auszurutschen und 100 Meter in die Tiefe zu donnern.

Nicht unterschätzt dagegen habe ich den Sturm auf dem Ligurischen Höhenweg. Nachdem ich mich schon am ersten Tag mitten auf einem Berg im Regen verlaufen habe und mich fast an einen Baum schnallen musste, um dort zu übernachten, geriet ich mitten auf dem Grat in ein Unwetter. Gottseidank habe ich kapiert, dass ich nicht weiterlaufen kann und eine letzte Möglichkeit für mein Zelt gefunden. Fast drei Tage habe ich dort ausharren und Regenwasser sammeln müssen. Als ich dann endlich loslaufen konnte, musste ich feststellten, dass der Weg nicht nur von Riesenspinnen übersät, sondern auch wegen des Unwetters zur Hälfte weggebrochen war. Nach zwei Tagen Dauerangst vorm Absturz habe ich aufgegeben. Übrigens habe ich darüber mein allererstes – und unfassbar schlechtes – Reisevideo gedreht, das zu meiner eigenen Beruhigung diente: Wenn Du in der Not niemanden zum Quatschen hast, dann quatsch halt mit Dir selber.

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Vale & Tobi von Globetourist.ch

Wir sind Vale & Tobi aus der Schweiz und zusammen reisen wir seit dem 4. November 2014 für 13 Monate um die Welt. Auf unserem Reiseblog findest du Inspiration zu Reiszielen & weitere praktische Tipps. Fernweh garantiert!

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Schon seit mehr als 7 Jahren sind wir nun ein Paar und reisten schon immer viel zusammen, deshalb wissen unsere Eltern, dass wir ziemlich gut aufeinander aufpassen und sie eigentlich keine Angst haben müssen. Zu unseren Eltern haben wir auch ein sehr gutes Verhältnis, weshalb es eigentlich keine Storys gibt, von denen wir ihnen nicht erzählen. Das klingt jetzt vielleicht etwas langweilig und so als ob wir nichts verrücktes erleben würden. Ganz im Gegenteil! Bei spektakulären und gruseligen Geschichten, machen wir es jedoch ziemlich clever und erzählen unseren Lieben einfach erst im Nachhinein davon 🙂 So können wir unnötigen Kummer und Angstgefühle bei unsern Eltern, besonders bei den Müttern, verhindern. 

Zum Beispiel waren wir einmal wir auf einer 2-Tageswanderung im Banff Nationalpark in Kanada. Wir haben uns auf der Wanderung im Bärengebiet mitten im nirgendwo, echt schlimm verlaufen. Wir haben laut nach Hilfe gerufen, doch es war keiner da, die einzige Antwort bekamen wir von den pfeifenden Murmeltieren. Nach gut 5h herumirren, konnten wir uns dann doch noch aus dieser misslichen Lage retten. Eine andere Story passierte uns im Outback Australiens. Mitten im Nirgendwo sind wir mit unserem Campervan im Sand steckengeblieben. Durch absoluten Zufall, kam nach einer Weile ein Touristenbus voller Asiate. Zu zwölft haben wir es dann geschafft den im Sand vergrabenen Campervan wieder heraus zu schieben.

In der Situation selbst sind solche Geschichten schlimm und es ist vielleicht besser den Eltern noch nichts davon zu sagen. Bis jetzt hat sich aber eigentlich alles zum Guten gewendet und wir hatten oft und viel Glück. Im Nachhinein sind diese Erlebnisse für uns sowie für unsere Eltern echt zum totlachen! Solche brenzligen Situationen sind wohl die Geschichten die einem am längsten in Erinnerung bleiben.

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Jacko von Modern Gipsy

Jacko ist Autorin des MODERN GIPSY Blogs. Sie hilft bei der Umsetzung von Reise- und Verwirklichungspläne mit winzigem Budget. Zerstreutheit und die Hinrichtung des inneren Schweinehundes sind garantiert. Du kannst Dich mit ihr auf Twitter und Facebook verbinden.

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Im thailändischen Wat Bang Phra Tempel tätowieren buddhistische Mönche traditionelle Symbole mit einem Bambusstab. Diese Tattoos nennt man Sak Yants und sie sollen, je nach Motiv, ihrem Träger Schutz geben oder Glück verleihen.

Zwei Jahre hatte ich mit der Entscheidung gekämpft, ob ich mir ein Sak Yant stechen lasse. Tagelang hatte ich auf Google nach Antworten zu Hygienestandards und durch Blut übertragbare Krankheiten gesucht. Erfolglos. Die Antwort war immer dieselbe: Deine Entscheidung, dein Risiko. Nun saß ich mit meinem Freund und einem Thai zu dritt auf einem Roller und hinterfragte bereits jetzt meine geistige Gesundheit. Angekommen am Tempel warteten bereits sieben Menschen auf ihr heiliges Tattoo.

Ich reihte mich ein und beobachtete das Handwerk des Mönches. Er benutzte dieselbe Nadel und Tinte für mindestens vier Menschen. Er wusch die Nadel nach jedem Menschen mit Alkohol ab. Ich stellte mir vor wie meine Mutter mich an den Haaren hier heraus zerrte und mich fragte, ob ich noch ganz frisch in der Birne sei. Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich jetzt nicht absolut unvernünftig handeln würde. Plötzlich war ich an der Reihe und wurde vor den Mönch gesetzt. Er begann die Tinte mit der Bambusnadel in meinen Rücken zu hämmern. Mir wurde übel. Die folgenden 15 Minuten sollten die schmerzhaftesten meines Lebens werden. Nach Fertigstellung des Tattoos reichte mir ein Mann eine Dose mit Vaseline, in der offensichtlich schon hundert Hände Zuflucht fanden. Ich lehnte dankend ab. Ich zog mein ziemlich verschwitztes Shirt über den Rücken und betete, dass dies keine hochgradige Infektion zur Folge haben würde.
Auf dem Weg zurück nach Bangkok war ich wie benebelt, aber wusste genau: Meiner Mutter würde ich von diesem Tattoo erst nach der Blutuntersuchung erzählen, aber es war trotzdem eins der größten Abenteuer, die ich bisher erlebt hatte. Ich war stolz wie Holz!

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Marco & Bolle von Komm’ wir machen das einfach!

Wir sind Marco und Bolle und haben Deutschland seit September 2015 den Rücken gekehrt. Seitdem reisen wir durch die Weltgeschichte und genießen das Leben in vollen Zügen. Kennengelernt haben wir uns erst im Februar 2015 über die Dating App Tinder, bereits im Mai stand dann aber schon fest: „Komm’ wir machen das einfach!“ Auf unserem Blog schreiben wir über unsere Erlebnisse, Erfahrungen, geben Tipps zu bestimmten Destinationen und lassen die Leser teilhaben an unserer verrückten, liebevollen Geschichte.

Bolle & Marco

Mit einem Bus Shuttle sind Bolle und ich von Ubud nach Kuta gefahren und wollten anschließend mit einem Roller oder Taxi nach Canggu weiterreisen. Blöderweise haben wir vor Ort spontan keine Rollenvermietung gefunden. Es war ein super heißer Tag, wir hatten keine Lust mehr planlos durch die City zu laufen und entschlossen uns daher für eine Taxifahrt. Der herangewunkene Taxifahrer war ein stämmiger Balinese. Ein kräftiger, tätowierter Mittzwanziger, der mir auf Anhieb unsympathisch schien. Ich war gerade dabei mir meine argwöhnische Ader gegenüber Fremden abzugewöhnen und entschloss daher, trotz dem schlechten Gefühls bei ihm mitzufahren. Wir einigten uns auf den Preis von 150.00 IDR für ca.15km Strecke.

Während der Fahrt unterhielten wir uns darüber, wie schwachsinnig es eigentlich ist, Taxi zu fahren. Für das Geld bekämen wir schließlich ein Roller für drei (!) volle Tage. Nach nur 2 Minuten Fahrt hatten wir plötzlich wieder Orientierung und ich erinnerte mich an eine Rollenvermietung in der Nähe. Also sagten wir dem Taxifahrer, er solle uns doch schon hier aussteigen lassen. Wir rochen bereits Ärger!

Bolle hatte ihre Sachen schnell aus dem Kofferraum genommen, ich war gerade dabei, dem Fahrer 50.000 IDR zu geben. Er meinte, es sei viel zu wenig, er wolle 100.000 IDR (für etwa 1 km). Ich winkte ab. Er wurde daraufhin richtig sauer, schrie aggressiv, knallte den Kofferraumdeckel gegen meine Schulter und drückte ihn mit seinem Gewicht nach unten um mich daran zu hindern meine Sachen herauszuholen. Ich schrie er solle sich beruhigen, er bekommt seine 100.000 IDR! Er ließ den Kofferraumdeckel los, ich brachte die Sachen schnell in Sicherheit, zückte das Geld und warf es ihm zugegebenermaßen etwas provozierend zu. Das brachte das Fass völlig zum Überlaufen! Er schrie mich an, schubste mich heftig weg und ballte seine Fäuste! „Nichts wie weg hier!“, rief ich zu Bolle und eilte zurück zu ihr und dem Gepäck.

Bolle sagte verzweifelt, sie könne ihr Handy nicht finden! Na prima, jetzt darf ich nochmal ins Auto, um nach dem Handy zu suchen! Ich dachte mir, entweder haut mir der Taxifahrer bei der Gelegenheit noch eine runter oder Bolle bekommt etwas ab. Der Fahrer grübelte irgendwas vor sich hin. Ich rannte zum Auto, suchte kurz die Rücksitze ab, hatte jedoch nichts gefunden. Ich lief zurück zu Bolle als der Fahrer meinte „What about this?“. Liegt das Handy etwa im Kofferraum? Ich lief vorsichtig zu ihm hin um ihm über die Schulter zu schauen. Ich sah wie er gerade versuchte, den Kofferraumboden zu öffnen. Was zückt der verrückt gewordene Typ den jetzt da hervor? „Ich hab das Handy!“, rief Bolle. Bevor der Taxifahrer findet was er sucht, schnappten wir unser Gepäck und rannten davon!

 

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7 Comments

  • Reply
    Jacko
    November 26, 2015 at 2:29 pm

    Tolle Geschichten Irene (und alle Geschichtenerzähler in diesem Post!)!

    Bei jeder einzelnen hatte ich Schiss und musste hinterher lachen. Man kommt halt nicht durch diese Welt ohne brenzlige Situationen. Aber wie langweilig wäre es auch ohne diese Abenteuer?

    Viele Grüße und danke, dass ich mitmachen durfte!

    Deine Jacko

    • Reply
      Eireeen
      November 28, 2015 at 6:37 pm

      Hola Jacko,

      Ja, das stimmt! Auf Reisen wird es nie langweilig und wir sind klasse Geschichtenerzähler! Das ist das beste daran!

      Liebe Grüße

      Irene

  • Reply
    Farina
    November 28, 2015 at 9:35 pm

    Wow!! Die letzte Story packte mich richtig! Ich wette, jeder hat noch zwanzig weitere Geschichten auf Lager.
    Das ist eine super Idee mit dem Sammelartikel. Bitte wiederhole das! Das macht Mut und lässt mich schmunzeln. 🙂
    Schönes Restwochenende!!

    • Reply
      Eireeen
      November 29, 2015 at 12:06 am

      Hi Farina,

      Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Mach ich auf jeden Fall 😉 Schön, dass er dir gefallen hat!

      Liebste Grüße

      Irene

  • Reply
    Ilona
    December 2, 2015 at 2:19 pm

    Haha, schöne Idee für einen Round-up-post. Meine Mutter weiß auch ziemlich viel: Wie wir beim Bergwandern vom Gewitter erwischt wurden, dass auch wir immer losfahren, ohne überhaupt zu wissen, wie man einen Reifen flickt (wir sind mit dem Rad, nicht mit dem Auto unterwegs) und dabei auch gerne mal ein bisschen vom Weg abkommen, oder dass wir auf einem eigentlich geschlossenen Campingplatz alleine übernachtet haben etc.
    Ich habe ihr allerdings nie von meinem beiden Begegnungen mit Kleinkriminellen in Nachtzügen erzählt, als ich beide Male allein unterwegs war. Das eine war eine ganz gewöhnliche Taschendiebin, die hoffte in meiner Tasche etwas zu finden (in Wirklichkeit hatte ich eh alle Wertsachen am Körper und nur Schreikram in der Tasche), die zweite war etwas unschöner, das waren drei Typen im Nachtzug nach Florenz, von denen ich bis heute nicht weiß, was genau sie da eigentlich getrieben haben – ganz koscher war es jedenfalls nicht. Und der “Anführer” der Bande versuchte dann, mich anzugraben O.o Zum Glück konnte ich bald aussteigen.

    Ob ich ihr jemals von der aggressiven Großfamilie erzählt habe, die uns in Ungarn fast angefallen hat, weiß ich gar nicht mehr.

    Jedenfalls ein toller Artikel! Du solltest eine Blogparade daraus machen. Ich bin sicher, fast jeder Reisende hat irgendeine Story auf Lager 😀

    • Reply
      Eireeen
      December 3, 2015 at 3:04 am

      Hallo Ilona,

      Vielen Dank für deinen Kommentar! Und vor allem für deine krassen Kurzgeschichten! Das nenn ich ja mal heikle Situationen! Ich kann dazu zum Glück nicht so viel sagen. Ich wurde bis jetzt (*3mal über die Schulter spuck*) nie Überfallen. Aber blöd angemacht schon öfters -.- Machst du all deine Reisen mit dem Rad? Sieht ganz so aus als hätte ich dich mit zu diesem Round-Up Post einladen sollen! Für das nächste Mal, weiß ich bescheid 🙂

      Liebe Grüße

      Irene

      • Reply
        Ilona
        December 3, 2015 at 12:43 pm

        Nein, nicht alle Reisen sind mit dem Rad, nur immer wieder mal eine. Meist sind es “ganz gewöhnliche” Reisen mit Bus, Flieger und Bahn 🙂

        Falls Du mal wieder einen Round-Up-Post dazu machst, bin ich dabei haha 😀

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