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Neuseeland

Mit dem Van durch Neuseeland – 10 Dinge, die du dafür wissen musst

3 Tage ohne Haare waschen?

Und nur jeden zweiten Tag duschen?

Dosenfutter anstelle von richtiger Mahlzeit?

Fui?!

Naja, nee ging halt nicht anders. Manchmal kann man nicht alles haben und muss Kompromisse schließen. So schloss ich meinen Kompromiss mit Babytüchern anstatt fließend Wasser und Dosenfuttern anstatt selbstgekochten Mahlzeiten. Natürlich war nicht alles schlecht, im Gegenteil! Es war genial!

In diesem Artikel erzähle ich dir von meinem Roadttrip mit dem Van durch Neuseeland und gebe dir meine Geheimtipps im Bezug auf Autoverleih, Camping und dem alleine unterwegs sein.

2014 bin ich nach Neuseeland los gezogen – all by myself und es war das Beste was ich hätte für mich machen können, quasi die beste Selbstherapie, wie Balsam für die Seele.

Als ich auch das erste Mal in den Wagen stieg, den ich für die nächsten Wochen mein zu Hause nennen sollte und auf der linken Seite gefahren bin, war ich unendlich stolz auf mich.

Ich fahre auf der falschen Seite und das in Neuseeland! Mega! Aufgeregt wie die Katze im Sack und noch ein wenig verunsichert, habe ich immer gehofft, das ich jemanden vor mir habe, damit ich ihm folgen kann und nicht doch versehentlich falsch abbiege und zum Geisterfahrer werde.

Das war meine Route durch Neuseeland (Start: Christchurch, Ende: Auckland)

Neuseeland Route

In Christchurch mit dem Flieger angekommen, habe ich erstmal meinen Couchsurfing Host am Flughafen getroffen. Bevor ich mir Gedanken machen konnte welches Auto ich mir für meinen Roadttrip kaufe oder leihe wollte ich mich für die ersten paar Tage sicher wissen.

Das war meine Unterkunft. Sieht sicher aus, oder?

Unterkunft in Neuseeland

Die zwei haben mich beschützt:

Hunde in NeuseelandAber im Ernst, die Unterkunft ging schon klar. Hatte fließend Wasser und eine Heizung – was braucht man mehr? Die ersten paar Tage habe ich Christchurch erkundigt bevor es dann im Van weiterging.

Wo finde ich die besten Angebote?

Dadurch dass ich gecouchsurft habe, hatte ich nicht den gewöhnlichen Anschluss zu Gleichgesinnten, also konnte ich mich nicht austauschen und hatte auch nur wenig Ahnung was so auf dem Automobilmarkt angeboten wurde. Deshalb bin ich an einem Tag von Hostel zu Hostel gegangen und habe mich schlau gemacht. Am besten du schaust nach diesen Pinnwänden wo Backpacker alles mögliche anbieten, von Mitfahrgelegenheit bis zu Autos ist alles dabei.

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Ich habe nicht lange gesucht und gleich gute Angebote finden können. Ich hab mich am Ende für Eurocampers entschieden und wurde nicht enttäuscht! Diese Autovermietung hat eine super Auswahl an verschieden Wagen und super sorglos Paketen, die man individuell zusammenstellen kann. Dieser Autoverleih denkt an alles und es gibt keine versteckten Kosten für Utensilien, Geschirr oder Bettwäsche wie es so oft hier in Kanada der Fall ist.

Außerdem, als kleines Extra, ist der Besitzer Deutsch und fast alle die dort arbeiten sprechen Deutsch. Was an und für sich ja kein wichtiges Kriterium ist, aber ich muss sagen es bestärkt das Vertrauen, wenn man in einem fremden Land ist, sich aber in der Muttersprache unterhalten kann. Außerdem macht es den Vertragsabschluss bei Fragen so viel leichter. Und zu guter Letzt sind die Leute super nett!

Ich hab mich damals für einen Sleeper Van entschieden. Später habe ich dann einen größeren Wagen für die Relocation bekommen, aber mehr dazu weiter unten.

Das war übrigens meine Flitzer für die ersten 2.5 Wochen. Sleeper Van Neuseeland

Das war meine Küche:

Sleeper Van Neuseeland

Mein Ausblick beim Frühstücken am ersten Tag on the Road:Neuseeland Camping

 

Sleeper Van oder Camper Van?

Das hier ist ein Camper Van

*Das hier war mein Camper Van für die Relocation

Der Unterschied zwischen dem Sleeper Van und dem Camper Van ist ganz einfach – Platz! Du hast im Sleeper Van, wie der Name schon sagt, eigentlich nur Platz, um zu schlafen. Es gibt im Kofferraum dann eine kleine Küche mit Gasherd (siehe Bild oben; Wo finde ich die besten Angebote?). Das hat für mich alleine vollkommen ausgereicht. Man kann den Sleeper Van auch zu zweit machen, aber dann würde ich dir empfehlen es ist jemand, den du in und auswendig kennst, da man auf sehr engem Raum aufeinander rumhängt.

Dann habe ich später für die Relocation (was das ist? Lese weiter im nächsten Paragraph) einen Camper Van bekommen, der super für 3 Personen ausreicht. Der hatte dann eine kleine richtige Küche, die du von „drinnen“ benutzen konntest. Es war einfach viel mehr Platz und ich konnte sogar drinnen stehen. Yay! Es sind eben die kleinen Dinge im Leben, die zählen.

Das hier war mein Schlafzimmer:

Camper Van in NeuseelandDer Nachteil bei dem Wagen ist, dass er relativ sperrig ist und das man in großen Städten ganz schön ins Schwitzen kommt, wenn man den Großen parken muss.

Relocation – Was ist das?

Eine total gute Sache ist die Relocation von Autos. Das ist eine budgetfreundliche Option, um gut herumzukommen. Wie das Wort schon sagt veränderst du die Lage des Autos. Manche Autovermietungen brauchen Camper Van A) unbedingt in Stadt B), damit sie aber keinen ihrer eigenen Leute wegschicken müssen, um Personalkosten zu sparen, bieten sie diese Option Backpackern an. Im Umkehrschluss sparst du die Miet- und Spritkosten.

Die Spritkosten werden exakt berechnet und wenn du dann Umwege fährst anstatt direkt, musst du halt die Differenz aus eigener Tasche bezahlen – was total okay ist. In meinem Fall musste ich das Auto auf die Nordinsel bringen. Mit der Fähre ging es dann rüber und auch die Kosten wurden von dem Autoverleih abgedeckt.

Der Nachteil an der Relocation ist, dass man ein zeitliches Limit hat. Sprich du musst den Wagen zu einem bestimmten Datum zurück gebracht haben. Ich hatte damals 1.5 Wochen Zeit. Außerdem kannst du dir nicht aussuchen was für ein Auto du bekommst, so bekam ich dann den Camper Van, der für mich alleine eigentlich zu groß ist.

Welche Jahreszeit ist die beste für meinen Roadtrip?

Ich bin zur Nebensaison nach Neuseeland geflogen, sprich ich war im Oktober da. Das ist Frühling für die Neuseeländer, da die Jahreszeiten unterhalb des Äquators „umgedreht“ sind. Der Frühling in Neuseeland ist zwar schon noch frisch, aber von viel Sonnenschein geprägt. Und dickes Plus ist durch die Nebensaison sind viele Preise oft gesenkt! Auch Eurocampers haben super Preise für die Nebensaison, wie zum Beispiel den Sleeper Van für nur $750 für den ganzen Monat (*Stand 2014)!

Ein weiterer Vorteil ist, dass man wenigen Menschen begegnet. Ich war zum Beispiel auf einem Campingplatz die einzige Person. Was anfänglich unheimlich war, ist im Nachhinein ein Segen gewesen. Manchmal muss man einfach mal für sich sein.

Kaufen oder Leihen?

Wenn du in Neuseeland bist und über einen Kauf nachdenkst, dann mach das nur, wenn du länger als 1 Monat in Neuseeland bleibst. Ich habe damals gedacht, dass ich mir einfach ein Auto kaufe und damit reise und es danach verkaufe. Leider ist das Kaufen und Verkaufen aber nicht so einfach. Man muss oft an einem Standort bleiben, um das Auto loszuwerden und es potentiellen Käufern zu zeigen. Sprich, du verlierst dann eventuell eine Woche von den einem Monat, in dem du hier bist. Das ist wertvolle Zeit!

Außerdem kostet ein Auto oft um die $1.000, ein Camper Van mieten kostet hingegen – je nach Anbieter und Jahreszeit – weniger für einen Monat (Eurocampers, Nebensaison, für einen Monat = $750), dann macht es schon eher Sinn ein Auto zu leihen.

Zudem musst du echt aufpassen, dass du an ordentliche Leute kommst, die dir keine Schrottmühle verkaufen.

Wie mache ich das mit dem Campen?

Die Sache ist so, in Neuseeland nehmen die Freedom Camping richtig ernst und wenn du nicht aufpasst musst du Strafe zahlen. Das heißt, wenn du nicht in den speziell dafür ausgezeichneten Bereichen parkst und nächtigst gibt es Ärger. Deswegen mein Tipp, lade dir die WikiCamps App runter. Sie hat mir total geholfen! Sie sagt dir wo die nächste öffentliche Toilette ist, wo die nächste öffentliche Dusche ist und auch wo du genau campen darfst.

Zudem gibt sie dir an wo das nächste Touristen Zentrum ist, was ich immer sehr hilfreich empfand. Mein erstes Ziel in einem neuen Ort war immer das Touristen Zentrum, da die Leute dir vor Ort sagen was man alles nicht verpassen sollte, wo es was gutes zu essen gibt und so weiter.

Wie mache ich das mit dem Duschen?

Ja, das ist nicht immer so einfach. Ich hab mir alle 3 Tage ein Hostel genommen oder mir ein Camping Platz gesucht, wenn es gepasst hat und dann immer das große Waschen vorgenommen (endlich Haare Waschen!).

In Neuseeland gibt es aber auch ausgesprochen viele öffentliche Duschen. Entweder in Parks oder an Tankstellen oder sonst wo. Ich habe beides Mal gemacht. Die Dusche in der Tankstelle war wirklich sauber, aber coin-operated. Also musste ich schnell machen, einseifen und los. Ich glaube die Dusche hat immer nach 5 Minuten das Wasser gestoppt, dann musste ich den nächsten Dollar reinwerfen. Auch mal ‘ne Erfahrung so zu duschen.

In dem Park war die Dusche auch nicht schlecht. Es gab lau warmes Wasser und die Dusche war sauber.

Ist auf jeden Fall eine kleine Herausforderung, aber macht Spaß und wenn man dann grenzenlos (heißes!) Wasser hat, dann hab ich die Dusche um so mehr genossen.

Wie mache ich das mit der Wäsche?

Laundromat Neuseeland

Super einfach. Entweder in Hosteln, Camping Plätzen oder in so Laundromats. Ist zwar ein bisschen nervig, weil du warten musst bis die Wäsche fertig ist, aber alles so an sich kein Thema.

Wie mache ich das mit dem Essen?

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Die Sleeper Vans haben keinen Kühlschank. Also hab ich in den ersten Wochen immer nur kleine Rationen eingekauft. Außerdem waren die Nächte und auch Tage relativ Kühl und so konnte ich dann einige Sachen einfach so im Auto lagern.

Es gab Morgens dann Bagels mit Humus, Peanutbutter mit Banane und Cappuccino aus der Tüte. Mittags habe ich entweder unterwegs gegessen (aber sehr selten, da es sau teuer ist!) oder mir einfach Spagetti aus der Dose geholt. Ha! Good times, good times.

Man verhungert auf jeden Fall nicht und muss einfach weniger wählerisch sein.

Wie mache ich das mit dem Alleine sein?

Ach ja, das alleine sein vor dem jeder so Angst hat – mich damals mit eingeschlossen. Die ersten paar Tage waren mega. Ich habe mich so frei und unbeschwert gefühlt. Irgendwann kam dann die Langeweile auf der Straße. Stundenlang im Auto ohne Gesprächspartner, das kann schon hart sein. Am Anfang sang man noch all die TLC und Destiny’s Child Hits nach, aber irgendwann war Ruhe.

Und dann hat man sich mit allen möglichen Themen auseinander gesetzt – auch die unbequemen. Die ehemalige beste Freundin, der Ex oder auch die schwierige Beziehung einem Familienmitglied. Alles was man sonst so schön verdrängt, kreuzt einem dann über den Weg.

Und irgendwie ist das gerade so wertvoll – für sich selbst. Die Konfrontation und das Gespräch mit dir und die Reflektion und natürlich das okay sei mit all dem. Einsehen, dass alles eigentlich so sein muss wie es ist und dass man Frieden mit all dem gemacht hat. Das ist eine wertvolle Erfahrung.

Fazit?

Wenn du bereit bist für eine verändernde Erfahrung und nicht zu wählerisch bist, dann auf mit dir nach Neuseeland auf den Road Trip deines Lebens.


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