The Black Hoodie Blog
Achtsamkeit

Wie finde ich meine Berufung?

Heute

Rat mal wo ich gerade bin?

Nein, nicht in meinem gemütlichen Wohnzimmer auf der Couch und nicht in meinem Lieblingscafés, nein.

Ich sitze im Flieger von Toronto nach Las Vegas. Mehr dazu später.

Der Flug geht fast 5 Stunden und so habe ich ein bisschen Zeit meine Gedanken zu sammeln und zu reflektieren. Während so die letzten Wochen vorbeigezogen sind, wie Wolken an einem stürmischen Nachmittag, ist hier viel passiert.

Ich habe den Yoga Advisor Job gekündigt, da mir ein sehr gutes Angebot für eine Vollzeitstelle gemacht worden ist. Ich bin da förmlich reingerutscht und so arbeite ich wieder im Marketing diesmal für eine globale Reisefirma.

Mehr Geld. Mehr Benefits (in Ontario ist die grundsätzliche Krankenversicherung umsonst, so lange man arbeitet. Sie deckt aber auch nur die Grundbedürfnisse ab wie Frauenarzt oder Allgemeinarzt, wenn du zum Augen- oder Zahnarzt willst, musst du dich auf deine Benefits verlassen, die vom Arbeitgeber kommen. Puh, eine langer Paragraph, um ein Wort zu erklären).

Und vor allem, etwas dass mir besonders am Herzen lag, weniger Stress und hier und da mehr Zeit.

Die Arbeitszeiten sind alleine schon besser, weil ich jetzt auf der Kundenseite arbeite und nicht der Servicetrottel bin, der den Kunden happy machen muss – egal zu welcher Zeit, the job needs to get done – auch wenn es heißt, dass ich bis 23 Uhr im Büro sein musste.

Don’t get me wrong, manche Kunden sind total lieb, aber viele von den sogenannten ‚clients’ sind Arschlöcher. Ich will nicht mehr für Arschlöcher arbeiten.

Dazu kommt auch, dass mir der neue Job extra Vorteile verschafft. Wir haben 25 Büros weltweit (inklusive Deutschland) und bieten über 700 Touren auf allen Kontinenten an. Von denen ich einmal im Jahr eine Tour umsonst mitmachen darf.

Und wenn sich die Möglichkeit ergibt, kann ich auch zwischendurch reisen – so wie jetzt.

Gerade arbeite ich an einem Brand Fotoshooting, um unsere Nord-Amerika Touren zu promoten und kann deswegen bei einer Tour dabei sein – Ist das nicht der Wahnsinn?

Wir werden die Road-Trip Tour dokumentieren und starten in Las Vegas, fahren weiter zum Gran Canyon und zum Zion Nationalpark und campen dort und werden alles aufnehmen.

Nicht all zu lange her, da hab ich mit meinem Uberfahrer unterhalten (Uber gibt’s glaube ich nicht in Deutschland, oder?). Wir haben ein tiefgründiges Gespräch geführt über das Leben und wie man es richtig gestalten soll – so was passiert mir übrigens recht schnell, weil ich solche Gespräche dem Small Talk vorziehe.

Und so meinte er, dass wenn man selbstständig sein möchte, natürlich Risiken eingehen muss. Er riet, ich solle einen Beruf machen, der irgendwie mit der Sparte zu tun hat, in der ich selbstständig werden will, um genug Startkapital zu sammeln und dann, wenn der Moment richtig ist, auf eigene Faust loslegen.

Ein schlauer Mann, der Uberfahrer.

In solchen Momenten, die nicht zufälliger hätten sein können, denke ich oft, dass mir das Universum ein Zeichen schickt.

So hat mich meine jetzige Situation irgendwie an das Gespräch erinnert. Ich arbeite jetzt in einem Berufsfeld, dass mir schon immer am Herzen lag. Reisen. Es war schon immer irgendwie Teil meines Lebens. Geboren in Kirgistan, aufgewachsen in Deutschland, gelebt in Holland und der Türkei, ausgewandert nach Kanada, um nur ein paar Stichwörter zu nennen.

Und jetzt arbeite ich für eine Reisefirma. Schon lustig wie das Leben so spielt. Aber angekommen bin ich doch nicht ganz.

Morgen

Wenn du mir schon länger folgst, dann weißt du sicherlich, dass ich immer wieder vom Beruf Blogger spreche, wobei ich viel mehr als ein Blogger sein möchte. Ich möchte Content produzieren. Insbesondere die Photographie und Bearbeitung der Bilder hat meine Leidenschaft geweckt.

Mein Ziel ist es nächstes Jahr auf Weltreise zu gehen und von dort aus meine Karriere als digitale Nomadin zu starten. Welche Produkt Nische? Das weiß ich noch nicht.

Wer etwas riskiert, kann sehr hoch fliegen oder schmerzhaft abstürzen. Aber wer nichts riskiert, wird niemals fliegen können – Jochen Schweitzer

Japp, count me in. Ich weiß, dass es nicht einfach wird und dass es vielleicht Jahre dauern wird, aber ich muss es versucht haben. Das schulde ich mir selbst irgendwie (und dem Uberfahrer – haha). Ich hab mehr und mehr das Gefühl, dass das meine Berufung sein wird – selbstständig sein und für niemanden außer mir selbst zu arbeiten. Ich will an meinen Träumen arbeiten und nicht an denen von anderen.

Wie finde ich denn nun meine Berufung?

Erkenne die Zeichen.

Wie du siehst bin ich noch nicht ganz so weit die Frage selbst richtig zu beantworten. Ich weiß nur nach zwei gekündigten Vollzeitstellen und das stetig begleitende Gefühl von „Das kann nicht alles gewesen sein“, dass es nicht immer an dem Job, sondern einfach an mir selbst liegen muss.

Das innere Gefühl von „Hier bist du nicht ganz richtig“ wahrzunehmen, es zu erkennen, das ist essentiell im Prozess der Berufungsfindung. Die halbe Miete ist zu wissen wo du nicht hin willst.

Und so rate ich jedem, Zeichen, die dir das Universum immer wieder schickt, wahrzunehmen. Und vor allem in dein Herz reinzuhören und zu akzeptieren wohin es will.

Ich akzeptiere, dass mein Herz was ganz anderes will als ich für mich geplant hatte. Wie viel leichter wäre das Leben, wenn ich in einem Office Job glücklich sein könnte? Ach ja.

Ziele auf den Mond, um auf den Sternen zu landen.

Ich hab meine Entscheidung getroffen. 2018 wird gespart wo es geht, damit 2019 das Jahr für meine Träume wird. Ich will groß träumen und es einfach versuchen und wenn ich versage…Oh well, dann versage ich halt.

Vor allem werde ich mehr oder weniger öffentlich versagen wird mir gerade bewusst, weil klar, ich nehme dich auf meine Lebensreise mit. Im Idealfall lernst du aber von meinen Fehlern – also ist es dann doch nicht so schlimm zu versagen, wenn man anderen damit helfen kann. Alles eine Ansichtssache.

Ich will einfach, dass wir alle unser Potenzial erkennen und es voll und ganz ausschöpfen. Gerade heutzutage, gerade jetzt brauchen wir Visionäre. Menschen mit einem altruistischem Gedankengut. Menschen, die etwas verändern möchten und besser machen möchten für uns und unseren Planeten. Ja, klar, ich möchte selbstständig sein, damit ich freier bin, vor allem möchte ich aber viele Menschen erreichen und inspirieren. Das wäre dann Phase 2 meines Traums. Menschen zu berühren und gemeinsam etwas starkes zu bewirken.

Das Leben ist spannend. Mal sehen wohin die Reise gehen wird.

Hast du deine Berufung schon gefunden?

You Might Also Like...

6 Comments

  • Reply
    Guido
    April 16, 2018 at 6:44 am

    Hi Irene,

    das klingt super spannend und ich bin schon ganz neugierig, wie es sich für Dich entwickeln wird. Ich drücke auf jeden Fall fest die Daumen, dass sich alles so fügt, wie Du es Dir wünschst.

    Ich bin mit meinem Job als IT Berater im Grunde sehr zufrieden . Aber manchmal treibt mich die Reiselust an und ich würde gerne viel mehr von der Welt sehen. Das ganze natürlich verbunden mit meiner großen Leidenschaft, der Fotografie. Aber mit Familie im Hintergrund lässt sich das leider alles nicht so unter einen Hut bringen, wie ich es mir manchmal wünsche.

    Ich habe das Reisen als Traum für mich erst sehr spät entdeckt. In meiner Kindheit waren meine Eltern nie so darauf aus zu Reisen und fremde Länder zu entdecken. Während des Studiums habe ich auch nie so viel Geld gehabt und es waren mir immer andere Dinge wichtiger.

    Die Reiselust kam erst in den letzten Jahren verstärkt auf. Glücklicherweise ermöglicht mir mein Job das in verschiedener Ausprägung. Durch Teilnahme an Konferenzen sehe ich immer wieder andere Städte in Deutschland und nehme mir da auch immer ein wenig Zeit mich umzusehen. Und durch mein regelmäßiges Einkommen kann ich mir dann auch die ein oder andere Reise leisten. Und das tut gut. 🙂

    Ganz besonders freue ich mich darauf, wenn ich es mal wieder nach Kanada schaffe. Das ist das Land, was mich bisher am meisten beeindruckt hat. In Toronto war ja bereits und mein Plan ist es, in den nächsten Jahren mal nach Vancouver zu reisen, um einen Cousin meines Vaters zu besuchen, den ich noch nie persönlich getroffen habe. Und nach Toronto möchte ich auch unbedingt nochmal, denn dort gibt es noch so vieles, was ich noch nicht gesehen habe.

    • Reply
      Irene
      April 22, 2018 at 11:19 pm

      Hi Guido,

      Hab vielen lieben Dank für deinen tollen Kommentar!!

      Ich verstehe dich da total! Auf der anderen Seite sehe ich aber auch so einige Profile auf Instagram, die das dauerhafte Reisen mit der Familie sehr gut unter einen Hut bekommen! Ich selbst bin immer wieder überrascht wie sie das machen und glaube auch nicht so recht, dass ich es schaffen könnte. Aber hey, wo ein Wille ist auch ein Weg, wobei es sich bei dir eher so anhört, als hättest du deinen Weg schon gefunden. Ich finde es toll, dass du die Möglichkeit gefunden hast durch deine Arbeit unterwegs sein zu können – das tut sicher mega gut!

      Ja, Kanada ist schon was besonderes. Ich denke aber dennoch, dass ich irgendwann zurück nach Europa komme. Ich will schon näher bei der Familie sein. Das nervt schon so weit weg zu sein. Wenn du nach Toronto kommst, sag bescheid, und ich kann dir sicherlich die einen oder anderen Tipps geben! 🙂

      Liebe Grüße
      Irene

  • Reply
    Anna
    May 7, 2018 at 8:01 pm

    Hey Irene,
    Deine Pläne klingen ja super! Ich bin schon gespannt, wie sich dein Leben in den nächsten Jahren so entwickeln wird. Ich glaube, langweilig wird dir auf jeden Fall nicht 😉
    Ich bin auch gerade dabei, meine Berufung zu finden und meine Leidenschaft zu leben. Unsere Biografie klingt dabei sogar recht ähnlich – ich habe auch bis vor kurzem Vollzeit in der Reisebranche gearbeitet und jetzt begonnen, meinen eigenen Blog aufzubauen. Reisen steht in den nächsten Jahren auf jeden Fall auch wieder mehr am Plan bei mir.
    Ganz liebe Grüße, Anna

    • Reply
      Irene
      May 7, 2018 at 11:10 pm

      Hi Anna!

      Dein Blog ist toll! Finde den Bullshit Bingo Artikel zum Schießen haha! Und finde es einfach toll, dass du dich da nicht beeinflussen lässt und weiterhin dein Ding durchziehst!! Bist du dann jetzt Vollzeit am Bloggen oder wie machst du es?

      Liebe Grüße
      Irene

  • Reply
    Jasistime
    September 28, 2018 at 1:13 pm

    Hallo Irene,
    schon letztes Jahr habe ich einen Beitrag von dir gelesen und so kam ich durch Zufall auf diesen Post. Oder doch kein Zufall?
    Ich befinde mich seit geraumer Zeit auf einem ähnlichen Weg, das ich denke “das kanns nicht gewesen sein”, zumindest Jobtechnisch.
    Ich bewundere deinen Mut, diese Wege zu gehen und ich denke du wirst das richtige tun damit.
    Das Leben ist zu kurz um einfach nur etwas auszuführen was man irgendwie mal begonnen hat.
    Auch wenn es schwer ist den richtigen Weg zu finden, so ist der Antrieb “Glücklich sein” denke ich ein sehr guter Grund aus einem Muster herauszukommen. Auch wenn das alles Arbeit bedeutet.

    Ich freue mich über diesen Post gestopert zu sein und werde ein Abo dalassen und mich am Wochenende nochmal weiter durchlesen.
    Du machst wundervolle Fotos und ich mag deine Art zu schreiben.

    Weiter so und liebe Grüße
    Jasi

    • Reply
      Irene
      October 8, 2018 at 6:23 pm

      Hi Jasi!!!

      Super lieben Dank für deinen lieben Kommentar! Finde ich klasse, dass du meine Geschichten und Worte magst <3! Ich hoffe du hast auch einen Weg gefunden mehr Zweck und Intention in deinem Leben zu finden! Ich selbst arbeite auch noch immer daran meine Berufung zu finden, die mich komplett ausfüllt. Im Grunde genommen haben wir ja alle mehr als nur den einzigen Berufsweg. Es gibt immer Alternativen, die unseren Köpfen herrumschwirren (wie zum Beispiel die beliebte Alternative, die besagt, was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielen würde) und manchmal ist es einfach Mal an der Zeit seinen Weg noch einmal zu bewerten und zu sehen, ob der Weg, den man bis dato eingeschlagen hat, einen wirklich happy macht und wenn dem nicht so ist, dann muss man schauen, dass man einen anderen Weg findet, der einen dem Glück ein Stückchen näher bringt.

      Liebe Grüße
      Irene

    Leave a Reply