Neufundland. Mit dem Wind in den Haaren und Salz auf der Haut, saß ich an der Klippe. Links und rechts nehmen mir konnte ich die Felsen ins Meer reinragen sehen.
Direkt unter mir nur ein tiefer Abgrund aus dem vereinzelte Felsen ragten. Das so natürlich entstandene Becken unter mir füllte sich mit knallenden Wellen, die sich immer wieder hochschaukelten und niederfielen.
Vor mir war die Weite und nichts als die Weite des Nordatlantischen Ozeans zu sehen.
Bis ich sie plötzlich erblickte. Erst einen dann zwei. Dann immer wieder hier einen und dort drüben den anderen. Bestimmt sind es um die 10 Stück denke ich mir und starre weiterhin fixiert auf den Ozean.
Wale, die mit der Schwanzflosse aus dem Wasser ragten, gefolgt von den Fontänen, die aus dem Wal hochgeschossen kamen. Das Geräusch der Wasserfontänen aus der Ferne – irgendwie so beruhigend. Ein Moment für mich. Einen Moment, den ich nie wieder vergessen werde und für immer im Herzen halte.
Die Route
Der kleine Auszug oben ist in dem kleinen Ort Ferryland entstanden. Der Ort liegt direkt an dem berühmt-bekannten Irish Loop. Eine Schleife, die sich um die Küste herum schlingt. Auf dem Weg entlang der Küstenlinie der Avalon Peninsula findest unzählige kleine Gemeinden mit Irischer Herkunft. Die perfekte und schönste Route durch Neufundland fängt mit dem Irish Loop an.
Natürlich war das nur der Anfang der Reise. Die gesamte Route durch Neufundland folgt in meinem nächsten Artikel.
Unten aber kannst du sehen wie die Route genau aussah. Startpunkt war St. John’s und von dort aus sind wir dann in den Süden durch Bay Bulls, La Manche, Ferryland und St. Vincent’s Beach. Danach sind wir wieder hoch gefahren in Richtung Green’s Harbour, um dort eine Nacht in unserem airbnb zu bleiben, damit wir am nächsten Tag wieder weiter konnten.
Die Route an sich dauert, wenn man einfach nur durch fährt, ca. 4 Stunden. Da man aber ja gerne so oft anhalten will wie möglich, dauerte das ganze dann doch schon wein wenig länger. Ich würde mit 6-8 Stunden rechnen. Alleine in Ferryland haben wir fast 2 Stunden verbracht, weil wir so von den Walen verzaubert waren. Andere verbringen sogar Tage an dem Irish Loop und reisen langsamer – das ist natürlich ganz dir überlassen.
Bay Bulls
Nur 20 Minuten südlich von St John’s entfernt liegt die kleine Gemeinde Bay Bulls. In Bay Bulls haben wir eine Bootstour mit der Organisation O’Brien’s gemacht. Die Tour führt an der Küste entlang und man besucht Grotten, sieht die kleinen Puffins und man hat die Chance Wale oder Delfine zu sehen – das alles aus einem kleinen 12-Mann Boot für die intimere Begegnung mit der Natur.
Die Alternative wären die größeren 60-Mann Booten, die mir persönlich aber zu überfüllt waren. Wir waren ungefähr 90 Minuten unterwegs, das ganze hat dann $94,55 pro Person gekostet.
Mit dem Boot fuhren wir oft so nah an die Felsen und in die Grotten rein, dass man sie mit den Fingerspitzen berühren konnte. Eine direkte Verbindung mit Mutternatur. Das Gestein was hier zu sehen ist, ist Millionen Jahre alt und wenn ich so den Worten der Tourguides folge, wird mir einmal mehr bewusst, wie stark und auch alt Mutternatur und der Planet ist. Ein Gefühl von Demut und Respekt setzt in mir ein.
Am Ende fährt man dann nochmal raus auf’s Meer. Wie gespannt haben wir auf das Wasser gestarrt in der Hoffnung auf eine Walsicht. Wir haben zwar keine Wale gesehen, aber am Ende kamen uns eine Gruppe Delfinen entgegen. Bestimmt 3-4 Stück. Sie sprangen immer wieder aus dem Wasser raus und schwammen so bestimmt einen km mit uns mit. 
La Manche Provincial Park
Wasserfälle, Tümpel und sattes Grün machen den schönen Park aus. Wenn du gerne im Wald spazieren gehst, Kanu fährst oder gerne schwimmst, dann wirst du hier auf der Camping Site eine schöne Zeit haben. Gerade für Vögel Freunde ist der Park ein Paradies mit über 50 verschiedenen Spezies. Es gibt auch eine Seilbrücke, die zu einem verlassenen Dorf führt.
In diesem Dorf haben 1949 ungefähr 54 Einwohner gelebt. Es gab eine Grundschule. Mit den Jahren sind immer mehr Einwohner weggezogen und im Jahre 1961 gab es nur noch 25. Aus verschiedenen Gründen stand die Gemeinde unter großem Druck den Platz zu verlassen, dazu kam noch, dass ein grausamer Wintersturm viele Boote und Läden zerstört hat und auch die originale Seilbrücke ist am Winter zerbrochen. Durch die Zerstörung der Stadt sind dann auch die Letzten weggezogen. 
Ferryland
Ein absoluter Must-Stop ist Ferryland. Man kann direkt um den Leuchtturm herum ein kleines Picknick machen und dabei hausgemachten Leckereien und Kuchen aus der Umgebung probieren. Das Besondere hier ist, das man sich ein Plätzchen aussuchen und direkt aufs Meer schauen kann.
Nicht lange nach dem wir uns hingesetzt haben, haben wir erst einen und dann zwei und immer wieder einen Wal gesehen. Oft hat man erst die Wasserfontänen gehört und dann die Schwanzflosse gesichtet. Ein unheimlich paradiesisches Spektakel.
TIPP: Die Plätze sind gerade zur Hochsaison schnell ausgebucht, deswegen mach so früh wie möglich eine Reservierung. Oder reise etwas später nach der Mittagszeit an (14 Uhr), dann sind die Massen meist schon weg und du kannst die Aussicht bei Kaffee und Kuchen genießen. Und selbst, wenn du keinen Platz mehr kriegst, kannst du dennoch dorthin und dich so auf den Rasen setzen, eine Pause machen und die Aussicht genießen.
Wenn du am Ferryland ankommst, musst du dein Auto unten Parken und den Rest zu Fuß hoch gehen. Der Weg zum Leuchtturm dauert vielleicht 20 Minuten und ist leicht zu begehen. Am Parkplatz kannst du dich auch nochmal umschauen und drum herum die kleinen Inseln begutachten.
St. Vincent’s Beach
Die letzte Station auf unserer Route durch den Irish Loop war St. Vincent’s Beach. An dem Strand sind wir nur kurz angehalten. Aber wenn du mit einem Camper Van unterwegs sein solltest, dann wäre das hier ein perfekter Ort, um die Nacht zu verbringen. Am Parkplatz mit Blick auf das Meer kann man sich schon einen Boxenstopp erlauben.
Was muss ich mitnehmen zum Irish Loop?
Wenn du mit einem Auto unterwegs bist, solltest du an die Basics denken und einen Tagesrucksack mit folgendem Inhalt packen:
- Tagesrucksack (Ich hab so einen ähnlichen von Herschel)
- Wasserflasche (Ich hab die Wasserflasche von Swell immer dabei. Sie ist umweltschonend und Stylisch)
- Wanderschuhe (Die brauchst du nur für den Stopp am La Manche Provincial Park)
- Fleece Jacke (Falls es Kälter wird am Abend, zu dem ist der Wind an der Küste recht kühl)
- Kamera (Das hier ist meine Kamera, die habe ich überall mit)
- Buch (Ich lese zur Zeit Designing Your Life)
- Snacks
- Sonnencreme
- Mücken Spray
Fazit
Wenn es dich nach Neufundland verschlägt, dann kann ich dir den kleinen Irish Loop nur ans Herz legen. Er bezaubert mit seinen kleinen Gemeinden, die du an der Küste entdecken kannst und vor allem überzeugt die Route durch die stetige Chance Wale zu sichten.
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