Ein bezauberndes Wien im Winter – Sehenswürdigkeiten, Erlebnisse und mehr

Grüß Gott, Wien!

Kultur, Kunst, herzhaftes Essen und die Psycho-Analyse – Sie haben ihren Ursprung im wunderschönen Wien.

In der ersten Januar Woche hat es mich für 3 Tage in die bezaubernde Stadt gezogen. Ich war noch nie zuvor in Österreich, muss sagen, die Österreicher sind mir ein ganz sympathisches Volk und nach der Kanadischen Überfreundlichkeit eine erfrischende Abwechslung.

Wiener Schmäh

Die Österreicher granteln nämlich. Wer nicht weiß was das ist, keine Sorge, ich wusste es zunächst auch nicht. Es ist die Art, die Österreicher an den Tag legen, wenn sie miteinander umgehen. Zunächst sind sie ein wenig grantig oder wie ich es sagen würde, schlecht gelaunt. Sie meinen es eigentlich nicht so und lockern dann doch schnell auf und scherzen nach der ersten, eher negativen, Interaktion mit dir. Sie nennen das ganze auch die Wiener Schmäh und sie gehört hier zur Kultur.

Besonders gut zu sehen ist das Ganze in Wirtshäusern, in denen man schon mal einen schnippigen Kommentar von der Kellnerin hört, und du ihr einen genauso schnippigen Kommentar zurück geben kannst. Das ganze kreiert eine ganz eigene Dynamik und beide Parteien wissen dann auch, dass man das eigentlich gar nicht wirklich böse meint.

Total faszinierend für mich, da so was gar nicht gehen würde in Kanada. Da gehört die super freundliche Art zur Kultur. Ich empfinde das dann auch hin und wieder als unecht. Mein Freund hingegen findet es total schön.

Naja, jeder so wie er es mag.

Love at first sight

Was mir sofort auffällt, ist, dass die Stadt eher weitläufig wirkt. Vor allem sehr prachtvoll und pompös. Eine Quelle der Kunst, reich an Kultur und Geschichte. Ich bin fasziniert.

Die Dächer, die Denkmale, die Kirchen und die Architektur im Ganzen – Wien ist eine extrem beeindruckende Stadt. Sauber, überschaubar und vielleicht schon ein wenig einschüchternd mit ihren goldenen Verzierungen und historischen Merkmalen.

Wien Pass

Haben wir uns nicht geholt, aber soll sich definitiv lohnen habe ich mir im Flureingang zu Sigmund Freud’s Wohnung sagen lassen. Er lohnt sich vor allem, wenn man mindestens 3 Tage in Wien ist. Man bekommt wohl einen super Deal für viele Sehenswürdigkeiten und der Transport ist auch dabei.

Transport

Du kannst dir hier eine 24h, 48h oder 72h Karte aussuchen. Wir haben uns für die 48h Stunden entschieden und pro Kopf 16€ bezahlt. Dafür kannst du dann wirklich alle Transportmittel für die ausgeschriebene Zeitspanne verwenden.

Unterkunft

Airbnb. Nach wie vor mein Favorit für Städtetrips. Wir haben in Brigittenau gewohnt – ein bisschen außerhalb des Stadtkerns, was total okay war, denn wir mussten nur 7 Minuten zu der nächsten Bahnstation laufen und waren innerhalb 15 Minuten im pulsierenden Stadtkern. Unsere Wohnung war klein, aber geschmackvoll eingerichtet und sauber.

Essen

Wenn man leichte Kost sucht, dann ist man in Wien an der falschen Adresse. Besonders ist auf das Wort Gebacken im Menü zu achten, das heißt nämlich, dass das Gericht paniert und frittiert worden ist. Fettig und schwer. Ich hatte die ganze Zeit Magenprobleme, da ich das Essen nicht gewohnt bin. Nichts desto trotz, wenn du traditionell essen gehen willst kann ich dir die folgenden Adressen empfehlen:

• Plachuttas Gasthaus zur Oper  – gut für ein gemütliches Abendessen.
• Reinthaler’s Beisl – perfekt für ein uriges Mittagessen.
• Palmenhaus – liegt an einer einzigartigen Location direkt am Burggarten.
• Sacher Hotel – absolute Empfehlung für den Nachmittag. Hier bekommst du Kaffee und die bekannte Sacher Torte.

Sehenswürdigkeiten

Stadtkern

Na klar – den darf man sich nicht entgehen lassen. Im Stadtkern selbst, kannst du super easy zu Fuß unterwegs sein. An der Staatsoper entlang, vorbei am Albertina Museum und weiter durch die unzähligen kleinen Gassen bis hin zur Herrengasse für eine kleine Shoppingtour, kann man so einiges im Stadtkern sehen und erleben. Bei gutem Wetter kann man so einige Stunden zu Fuß ohne Langeweile verbringen.

Burggarten und Schmetterlingshaus

Im Winter kann man im Burggarten leider nicht so viel sehen. Viele Treppen und Abschnitte des Gartens sind wegen Glätte abgesperrt. Das Schmetterlingshaus war aber offen und ein niedliches Erlebnis. Eine kleine Oase im kalten Wien, wenn man so will. Du bezahlst 7 € Eintritt und kannst dann so lange du willst auf Erkundungstour gehen.

Um dich herum flattern verschiedene Schmetterlingssorten, umgeben von Palmen und exotischen Blumen und Pflanzen inklusive Wasserfall. Ich würde für diesen Ausflug 1 Stunde einberechnen.

Riesenrad am Prater

Das Riesenrad am Prater ist kleiner als ich es erwartet hätte – genauso wie der Kirmesplatz. Klein, aber fein. In den einzelnen Wagons des Riesenrads kannst du ein romantisches Dinner für dich und deinen Partner organisieren oder auch eine Party mit Freunden feiern. Die Wagons kann man nämlich mieten.

Wir waren Abends dort und ich finde man sollte sich das Riesenrad vor allem am Tag anschauen, da man so mehr von der Aussicht hat.

Wusstest du, dass das Riesenrad schon über 100 Jahre alt ist? Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es wieder aufgebaut und gehört somit zu den bekannteren Wahrzeichen Wiens.

Sigmund Freud Museum

Für alle die Pädagogik als Wahlfach während des Abiturs hatten, ist das auf jeden Fall einen Ausflug wert. Ich hab mich ein bisschen gefühlt wie ein Streber Fangirl, aber nach dem ich so viel über seine Theorien lernen musste, wollte ich mir einen Eindruck aus erster Hand verschaffen.

Das Museum kostet 12 € pro Person und ist ein privater Einblick in seine alte Wohnung. Reich an Geschichte und historischen Details. Zum Beispiel ist das Wartezimmer in originaler Einrichtung zu sehen, genauso wie der Flurbereich, an dem noch die originalen Kleiderhaken an der Wand hängen.

Ansonsten ist das Museum voll mit alten Büchern, Auszügen und Fotos von den Freuds. Was mich besonders berührt hat war ein handgeschriebener Brief von ihm an einen alten Freund. Für diese Sehenswürdigkeit würde so gute 1-2 Stunden einberechnen.

Belveder Schloss

An Kultur kommt man in Wien nicht vorbei. Will man auch gar nicht, wenn man so die Möglichkeit hat in ein prachtvolles Schloss zu treten. Das Schloss selbst, das aus zwei Gebäuden besteht, wurde im 18. Jahrhundert von Prince Eugen erbaut – ein zu seiner Zeit hoch angesehener General und Diplomat.

Das Ticket für das oberer Belveder kostet 16 € pro Person und du kannst dort locker 2 – 3 Stunden verbringen, wenn du dir alle Ausstellungen anschaust.

Besonders beliebt als wir dort waren, war die von Gustav Klimt. Der Kuss – so nennt sich eines seiner beliebtesten Stücke kannst du dort aus erster Hand begutachten.

Highlight: Velocab City Tour

Mein kleines Highlight war die Stadttour mit dem Velocab. Ein Hauptgrund warum ich mich für das Velocab entschieden habe, war, dass es keine Pferde involviert. Mir bricht es das Herz diese “ach so romantischen” Kutschen zu sehen, die Pferde bei Hitze und Kälte ausnutzen bis sie auf der Straße zusammen brechen, um den Touristen etwas zu bieten, dass eigentlich nicht im Angebot stehen dürfte. Im Allgemeinen, bin ich gegen alles was die Gesundheit und Wohlergehen der Tier in Gefahr bringt.

Dementsprechend war ich froh, dass ich das Velocab bei airbnb.com unter den Erlebnissen in Wien finden konnte. Die Tour dauert eine Stunde und kostet umgerechnet um die 60 €.

Weiter Sehenswürdigkeiten, die wir zeitlich leider nicht mehr geschafft haben:

• Naschmarkt (Food Markt und auch Flohmarktplatz an bestimmten Tagen)
• Hundertwasser Museum
• Schönbrunn Palast
• Das Loft (Cocktail Bar)
• Hofburg Wien (Hier kannst du die Schlafkammer von Prinzessin Sissi besuchen)

Fazit

Wien im Winter ist schon ein schön romantisches Erlebnis, aber Wien im Sommer bietet dann doch noch mehr für’s Auge. Die ganzen Gärten und Blumen in den Parks und in den Schlossanlagen kommen so noch mal viel farbenfroher zur Geltung. Wenn ich zurück kommen würde, dann nur im Sommer.

Die Stadt an sich ist überschaubar und glänzt vor allem durch ihre prachtvollen Architektur und ihrer starken Kultur. Ich würde Wien definitiv jedem ans Herz legen.

Warst du schon mal dort?