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Malaysia

Mein Cameron Highlands Guide – 5 wichtige Dinge, die ich gerne vorher gewusst hätte

Die Cameron Highlands.

Ein beliebtes Reiseziel nicht nur bei den Touristen, sondern auch bei den Malaysiern. 

Ich selbst wollte unbedingt dorthin, um mir die Teeplantagen anzuschauen und wandern zu gehen. Die sehen nämlich besonders beeindruckend aus mit ihren saftig grünen Farben und dem weiten Ausblick. 

Als ich dann aber auf der Suche nach echten Tipps und mehr Informationen über die Cameron Highlands war, wurde ich irgendwie enttäuscht. 

Jetzt wo ich selbst dort war, wollte ich dir mit meinem Cameron Highlands Guide einen echten Überblick geben und dir die Informationen bereitstellen, die ich gerne vorher gewusst hätte. 

Und auch wenn wir derzeitig nicht reisen können hoffe ich, dass dir dieser Artikel ein wenig Normalität schenkt und die Bilder dir deinen Fernweh ein wenig stillen. Und hoffentlich ganz bald, können wir die Welt wieder mit eigenen Augen bestaunen und nicht nur durch einen Bildschirm.

#1 Was sind die Cameron Highlands eigentlich?

Cameron Highlands, BOH Teeplantagen

Immer wenn ich einen Ort bereise versuche ich zu verstehen wo genau dieser Ort eigentlich liegt und was er ist.

Ist es eine Stadt, ein Gebiet oder nur eine bestimmte Sehenswürdigkeit?

Die Cameron Highlands sind eine Region, in der zwei Städte liegen. Sie heißen Brinchang und Tanah Rata. Es gibt somit keine Bushaltestelle, die einfach sagt “Cameron Highlands”, stattdessen musst du dann schauen in welcher Stadt du am liebsten unterkommen willst. 

Wie so häufig in der Geschichte wurden die Cameron Highlands 1885 von einem Briten entdeckt. Sir William Cameron, der auch Namensgeber ist für die Cameron Highlands. 

Die Cameron Highlands sollten zunächst nur als Erholungsort genutzt werden, aber nach dem man herausgefunden hat wie man Tee, Chinarindenbäume und Kaffee anbaut wurden die Cameron Highlands dann auch erfolgreich als landwirtschaftliche Region genutzt. 

Heute sind die BOH Teeplantagen die bekanntesten in Malaysia und die BOH Teemarke ist auch die meist verkaufte in dem Land.  

#2 Wie reise ich am besten an?

Cameron Highlands, BOH Teeplantagen

Es wäre kein Cameron Highlands Guide, wenn wir nicht über die Anreise sprechen würden.

Wenn du mit dem Rucksack reist und du auf das individuelle Reisen stehst, dann gibt es quasi zwei gängige Routen: (1) Einmal mit dem Bus von Penang (Georgetown) in den Süden oder (2) mit dem Bus von Kuala Lumpur in den Norden. 

Wir sind mit dem Bus von Penang aus gefahren. Die Bustickets haben wir ganz einfach am Vorabend am Busbahnhof in Penang  gekauft, der in der Nähe der Prangin Mall liegt. 

Wir haben mehrere Busanbieter abgeklappert und dabei festgestellt, dass alle die selben Ticketpreise verlangen. Also haben wir uns einfach irgendeinen ausgesucht (der, der uns am sympathischsten war) und die Tickets gekauft. 

Die Kosten  für die Bustickets betrugen sich auf 90 MYR für zwei Personen (umgerechnet 19€). Ein Schnäppchen für eine 3.5 Stunden lange Fahrt in einem bequemen und klimatisierten Bus. 


PRO TIPP:

Immer eine Strickjacke oder Pulli für die Busfahrten zum Überziehen mitnehmen, denn in den Bussen kann es ganz schön kalt werden.

#3 Wo finde ich die richtige Unterkunft?

Tanah Rata, Stadt

Weil wir zunächst geglaubt hatten, dass wir die Cameron Highlands zu Fuß erkunden können wollten wir in die Stadt, die am nächsten zu den BOH Teeplantagen liegt.

Dementsprechend haben wir uns für Tanah Rata entschieden. Und auch wenn sich herausgestellt hat, dass man die Sehenswürdigkeiten doch nicht wirklich zu Fuß erreichen kann, waren wir im Nachhinein froh, dass wir uns dort eingenistet hatten.

Der Grund dafür war vor allem, dass unsere Unterkunft relativ nah an den nächsten Street Food Markets, Restaurants und Coffeeshops lag. Die konnten wir wenigstens dann doch noch zu Fuß erreichen.  

Durch Tanah Rata führt nur eine langweilige Hauptstraße, an der die ganzen Souvenir Shops, Restaurants und Cafés gereiht sind. Demnach, ist es keine wirklich schöne Stadt, aber als Base um die Sehenswürdigkeit drum herum zu erkunden reicht sie völlig aus. 

Tanah Rata, Unterkunft

Jetzt zur Unterkunft.

Wir haben unsere Unterkunft durch Booking.com gefunden und ich kann sie dir nur wirklich ans Herz legen. Gerards Place war nicht nur mega sauber, du hattest auch noch eine super Aussicht auf den Regenwald.

Allerdings musst du hier auch beachten, dass du dir bei dieser Unterkunft die Küche, das Wohnzimmer, sowie das Bad mit anderen Gästen teilst. Nichtsdestotrotz war das für uns eine super Gelegenheit andere Reisende kennenzulernen. 

#4 Wie erkunde ich die Cameron Highlands am besten?

Tanah Rata, Unterkunft

Wie schon erwähnt ist uns dann auch vor Ort aufgefallen, dass wir in den Cameron Highlands die Hauptattraktionen nicht wirklich zu Fuß erreichen können. Auch nicht von Tanah Rata aus #fail.

Demnach musst du dir entweder ein Taxi nehmen oder eine Tour buchen. Wir haben uns für eine Tour entschieden, weil diese einfach besser im Preis-Leistungs-Verhältnis abgeschnitten hat.

Alternativ könntest du auch alles komplett selbst erkunden und dir einen Roller mieten. Dabei musst du aber bedenken, dass die meisten Roller in den Cameron Highlands eine manuelle Schaltung haben, was das Fahren ein wenig komplizierter macht.


PRO TIPP:

Um ehrlich zu sein, sind die Touren so günstig, dass man sich den headache mit dem Rollerfahren sparen kann. Man lernt außerdem auf den Touren andere Touristen und auch Einwohner kennen. Etwas, was mir immer besonders viel bedeutet. 

#5 Was für Sehenswürdigkeiten gibt es?

Natürlich darf dieses Thema bei einem Cameron Highlands Guide nicht fehlen. And this is a big one.

Dieses Thema ist ein wenig komplizierter, weil die Sehenswürdigkeiten in den Cameron Highlands unter Reisebloggern eher als kontroverse gelten. Die einen lieben die Cameron Highlands, die anderen finden sie eher enttäuschend.

Das liegt vor allem daran, dass viele Sehenswürdigkeiten aus dem Boden gestampft sind und oftmals zu künstlich und sogar aufgesetzt wirken. Zusätzlich haben sich die Cameron Highlands in den letzten Jahren stark verändert.

Immer mehr Hotels richten sich auf, mehr Eigentumswohnungen, immer mehr Raum wird eingenommen. Raum, der dann im Dschungel und in der Natur fehlt. Dabei geht es hier nicht nur um die Touristenmassen, sondern um die Menschenmassen allgemein, die jedes Jahr in die Cameron Highlands pilgern.

Nichtsdestotrotz, kann man grundsätzlich sehr viel in den Cameron Highlands unternehmen. Es gibt den bekannten (1) Mossy Forest, der als wir dort waren leider wegen Instandhaltungsarbeiten geschlossen war, (2) die Butterfly Farm, (3) Strawberry Farm, (4) Bee Farm, (5) Rose Garden/ Orchid Farm , (6) Market Square und mein persönliches Highlight die (7) BOH Teeplantagen.

Des weiteren kannst du natürlich auch den Regenwald erkunden. Es gibt etliche Trekking Touren (Halbtags, Nachts, Tagsüber), die man machen kann. Alternativ kannst du einige Pfade selbst beschreiten, so wie wir es gemacht haben.

Um dich für die Touren anzumelden musst du einfach in die Stadt laufen. In Tanah Rata sammeln sich die verschiedenen Touranbieter alle an der Hauptstraße entlang an, du kannst sie nicht verfehlen.

Wie bereits erwähnt kannst du von ganz verschiedenen Angeboten auswählen. Wir haben uns dann für die Country Side Tour entschieden, dir nur einen halben Tag lang ging. Pro Person waren das dann 25 MYR (umgerechnet 5,25€).

Was lohnt sich eher nicht

Durch diese Halbtagstour konnten wir einen persönlichen Einblick in die verschiedenen und auch eher kitschigen Sehenswürdigkeiten bekommen, die wir nicht unbedingt als empfehlenswert empfanden.

Bee Farm

Bee Farm, Malaysia, Cameron Highlands

Die Bee Farm war irgendwie ein totaler Reinfall. Nicht nur, dass der angeblich originale und gesunde Honig fake ist (er kommt aus China und wird nicht lokal hergestellt), sondern fühlt sich das ganze Erlebnis irgendwie künstlich an. Vorwiegend wegen dem Souvenir Shop, der größer war als der eigentliche Bienengarten.

Bee Farm, Tanah Rata, Malaysia

Market Square

Markt in Tanah Rata, Malysia

Vielleicht sind wie hier ein wenig versnobt, insbesondere weil wir schon so viel gereist sind, aber manche Dinge wiederholen sich einfach. So wie ein Markt. Es gibt so viele Märkte in Südostasien: Nachtmärkte, Street Food Märkte, Floating Märkte und so weiter.

Und dieser Markt, der hier angeboten wurde, war nicht unbedingt “besonders” und fühlte sich an wie ein schneller Nachsatz. Er war klein und fein, aber das war es auch schon.

Strawberry Farm

Strawberry Farm, Tanah Rata, Malaysia

Eine ganz raffinierte Touristenfalle, das fällt mir bei dieser Sehenswürdigkeit ein. Ich bin mir nicht sicher warum Erdbeeren pflücken so ein Touristenmagnet ist, aber insbesondere die Touristen aus China scheinen da total drauf zu stehen. Und sie lassen sich den Spaß auch gerne kosten. 

Strawberry Cake, Tanah Rata

Was ich dennoch empfehlen kann, insofern es dich dorthin verschlagen sollte, ist dir einen Strawberry Cake an dem kleinen Shop am Eingang zu besorgen und dich oben auf die Terrasse zu setzen. Das war nicht nur gut für den Gaumen, sondern auch für die Augen, denn der Ausblick war echt hinreißend.

Was lohnt sich schon

Jetzt kommen wir endlich zu dem Teil, der am meisten Spaß macht. Über die Sachen sprechen, die Andere neidisch machen. Jk. 

Hier geht es zu den Favoriten und die Sehenswürdigkeiten, die mega beeindruckend oder auch einfach ganz schnuckelig waren. 

Rose Garden/ Orchid Farm

Rose Garden, Tanah Rata, Malaysia

Schnuckelig ist das Stichwort hier. Einfach mal durch den Garten spazieren gehen und die schönen Blumen und lokale Pflanzenwelt beäugeln geht hier ganz wunderbar. 

Rose Garden, Tanah Rata, Malaysia

Butterfly Farm

Butterfly Farm, Malaysia, Cameron Highlands

Unser Tourguide war phänomenal und hat uns einen kleinen Einblick in die Tierwelt gegeben. In der Butterfly Farm kann man nämlich nicht nur Schmetterlinge sehen, sondern auch die verschiedensten Tiere, die in Malaysia zu Hause sind, so wie das Stockinsekt hier auf dem Bild. 

Butterfly Farm, Malaysia, Cameron Highlands

Natürlich gab es unzählige andere Terrarien mit Spinnen, Schlangen und diversen anderen Kaltblütern zu bestaunen.

Butterfly Farm, Malaysia

Es gab aber auch den einen oder anderen “Ausrutscher”, somit konnte man auch einen Waschbären oder einen Kangaroo bestaunen, obwohl Malaysia nicht wirklich ihre Heimat ist. 

Regenwald Wanderungen

Dschungel Wanderung, Cameron Highlands

Mein kleines persönliches Highlight sind die Regenwald Wanderungen, die man in den Cameron Highlands entdecken kann. Was mich besonders überrascht hat war, dass ich im Vorfeld nichts davon gehört habe. Also in keinem Beitrag, den ich online gefunden habe wurden die Regenwald Wanderungen erwähnt, dabei waren sie total schön. 

Wir haben zwei Wanderungen gemacht, obwohl es definitiv mehr gibt. Die eine Wanderung war ganz einfach vom Schwierigkeitsgrad her und sie startete in der Nähe von der Parkanlage im Zentrum von Tanah Rata. 

Der Weg ging zunächst an einem Bach entlang und endete nach wenigen Minuten an dem ersten Ausgangspunkt mit einer kleinen Parkanlage. Von der Parkanlage aus konntest du eine gespannte Brücke erkennen. Wenn du ihr weiter gefolgt bist konntest du noch ein Stückchen im Regenwald spazieren gehen.  

Regenwald Wanderung, Cameron highlands, Malaysia

Nach 15 Minuten auf dem Pfad kommt dir dann eine kleine Lichtung entgegen und eine weitere Holzbrücke. Unter der Brücke kannst du einen Wasserfall erkennen. Nichts großes, aber dennoch hübsch.

Wenn du dem Pfad weiter folgst, kannst du dich noch einmal umdrehen und den Wasserfall vom weiten anschauen. Sieht doch ganz nett aus, oder?

Regenwald Wanderung, Cameron highlands, Malaysia

Da wir uns nur ein wenig umschauen wollten und nicht wirklich vorbereitet waren auf eine lange Wanderung haben wir diesen Weg nur kurzzeitig genossen. 

Ein paar Tage später haben wir uns einen etwas dramatischeren Wanderweg ausgesucht, der dich am Ende mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Stadt belohnt. Der Weg hieß Pfad Nummer 10 und liegt ein wenig versteckt in den Wohngebieten, direkt neben einem kleinen Tempel.

Wenn du dem Weg und seiner Steigung folgst, kommt dir dann auch irgendwann mal ein Schild entgegen. Es ist nicht viel zu erkennen, aber wenn du das Schild siehst bist du richtig. 

Regenwald Wanderweg, Nummer 10, Malaysia, Cameron Highlands

Dieser Wanderweg ist nicht zu unterschätzen. Du musst dich gut vorbereiten mit Insektenspray, Flasche Wasser pro Person, guten Wanderschuhen und Regenjacke. Das Wetter im Regenwald kann sich nämlich super schnell verändern. 

Zu dem muss ich gestehen, dass diese Wanderung wirklich hart war. Du musstest konstant auf einer 45 Grad Steigung gehen und der Pfad selbst war matschig und nicht eben. Oftmals musstest du dich an Wurzel von diversen Regenbäumen vorbeischleichen und dich sogar teilweise an ihnen hochziehen. Für meinen Freund war das natürlich mega, er liebt diese Art von Wanderwegen, die dir das Gefühl vermitteln du seist der erste Mensch, der diesen Weg beschreitet.  

Regenwald Wanderweg, Nummer 10, Malaysia, Cameron Highlands

Ungefähr nach einer Stunde, je nach dem wie ehrgeizig du voranschreitest kommst du oben an und die Aussicht spricht einfach für sich. 

Regenwald Wanderweg, Nummer 10

BOH Teeplantagen

Cameron Highlands, BOH Teeplantagen

Der eigentliche Grund warum die meisten Menschen in die Cameron Highlands pilgern sind die unheimlich schönen Teeplantagen. Auch mich hat es voll erwischt und ich hab mich in die endlosen Weiten der Plantagen verliebt. 

Was ich besonders schön fand war es den Arbeitern zu zuschauen. Es war so ruhig, nur ihren Worten konnte man aus der Entfernung lauschen, immer wenn sie sich gegenseitig etwas zu riefen. 

Was ich dir empfehlen würde, wenn du schon dort bist, dass du dir einen BOH Tee besorgst (den Lychee-Rosen Tee fand ich sehr lecker), vielleicht auch ein Gebäckstück und dich auf die Terrasse setzt. Von dort aus kannst du dann nochmal die Aussicht in Ruhe genießen. 

Cameron Highlands, BOH Teeplantagen

Und als ich dort so saß konnte ich mein Glück nicht fassen. Ich hab es geschafft und bin endlich auch in die Cameron Highlands gefahren und zu ihren wunderschönen Teeplantagen. Es gab auf dieser Weltreise immer wieder Momente, an denen ich mir versucht habe richtig bewusst zu machen, wie schön dieser Augenblick ist und wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich hier sein darf.

Ich wollte diesen Moment einfrieren, ihn in meine Seele einprägen, ganz fest. Und wenn ich die heutige Situation so sehe bin ich froh, dass ich auf Erinnerungen wie diese zurückgreifen kann, in ihnen schwelgen kann.

Hoffentlich nicht mehr lange und ich darf wieder in die Welt hinaus, um dann neue Erinnerungen zu machen, die ich so im Herzen tragen werde wie diese. 

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