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Achtsamkeit

Wie werde ich reich?

Wie werde ich reich?

Puh.

Was kommt denn jetzt?

Jedenfalls kein Artikel über schmierige Abzock-Strategien.

Geld ist wichtig, keine Frage und Geld kann natürlich auch positiv sein. Mit Geld kann ich mir schöne Kleidung, coole Bücher kaufen und meine Reisen leisten.

Aber Geld definiert meinen Reichtum nicht.

Geldwert verstehen

Als Teenager war ich schnell finanziell unabhängig. Mein Vater war nicht unbedingt der Vater aus dem Bilderbuch, der dir lächelnd hinterher winkt, wenn du das erste Mal ohne Stützräder fährst. Er hat sich von Anfang an für den “minimalistischen Erziehungsstil” entschieden und so waren seine väterlichen Pflichten erfüllt, so lange wir Essen auf dem Tisch und ein Dach über dem Kopf hatten.

Meinen Vater nach Geld fragen? Ha!

Niemals.

Einmal habe ich für eine Reise mit Freunden komplett vergessen Bargeld in der Landeswährung zu besorgen und mein Flug ging am nächsten Morgen, es war Sonntag und die Banken waren geschlossen. Man braucht ja immer ein bisschen cash in der Landeswährung. Also habe ich meine Eltern gefragt, ob ich mir das Geld “leihen” kann, sie sich aber das sofort am Montag von der Bank holen können.

Er hat nein gesagt.

Mühsal macht mutig und stark.

Denn so habe ich sehr schnell kapiert, dass ich finanziell unabhängig sein muss.

Dadurch, dass ich es mir so hart erarbeiten musste (eine zeitlang hatte ich 3 Jobs: Ausbildung, Zeitungsbotin und Teilzeitkraft im Edeka), habe ich Geld wertgeschätzt.

Ich habe es nie für dumme Sachen ausgegeben (wie wäre es mit deinem Samurai Schwert? Anyone?).

Anstelle vom Zwangskonsumverhalten,  wäge ich ab und stelle mir dieselbe Frage:

  • Ist diese 3€ Zeitschrift meine Freiheit wert?
  • Sind diese 20€ Sandalen meine Freiheit wert?
  • Ist dieses 25.000€ Auto meine Freiheit wert?

Ich höre immer wieder wie Menschen sich in meinem Umfeld über Geld beschweren, vor allem, dass sie zu wenig verdienen. Hell, ich selbst erwische mich beim beschweren. Klar, mehr kann es immer gerne sein.

Aber technisch gesehen heißt mehr Geld zu haben, nicht unbedingt, dass man mehr Geld hat.

Nicht nur, dass man oft dementsprechend mehr ausgibt, weil sich die “ich kann es mir ja leisten” Moral einschleicht, sondern vor allem auch, weil man oft mehr dafür arbeiten muss. Man muss mehr von seiner Zeit investieren, um mehr heraus zu bekommen. Macht Sinn, oder?

Je höher man die Karriereleiter aufsteigt, umso mehr Verantwortung hat man und umso mehr Zeit muss man in den Job investieren – zumindest ist das erwartet.

Alles eine Sache der Relation.

Das ist das Stichwort.

Lass uns einmal kurz  den Wert des Geldes in Relation zur Zeit zu sehen. Schau mal unten in die Tabelle.

Zeit ist unsere wertvollste und wichtigste Währung.

So sieht es für die Durchschnittsverdiener in Deutschland eigentlich gar nicht so schlecht aus.

Account Manager  Director of Marketing (Der Andere)
Jahresgehalt 50.000 € 120.000€
Urlaub (inkl. Feiertage) 5 Wochen 5 Wochen
Arbeitsstunden pro Woche 40 Stunden 85 Stunden
Arbeitsstunden im Jahr 1.880 Stunden 4.220 Stunden
Gehalt pro Stunde 26,60 € 28,44 €

Man liegt fast gleich auf mit dem Unterschied, dass der eine wesentlich mehr Zeit hat als der andere.

Zeit Bücher im Park zu lesen, Zeit sich mit Freunden über Gott und die Welt zu unterhalten, Zeit auf dem Balkon Wein zu trinken und Musik zu hören. Zeit sich mit der Mama shoppen zu gehen.

Ich habe mehr Zeit.

Sieh dein Gehalt immer als Stundenlohn – das gibt ganz neue Perspektiven. Du bist viel reicher als du annimmst, vor allem bist du reich an Zeit. Zeit, dessen Währung unbezahlbar ist.

Genug ist total okay.

Eine Sache, die den Menschen mit viel Geld fehlen und warum so viele Millionäre tief unglücklich sind.

Eine Sache, die du aber sofort haben kannst, wenn du nur willst.

Das Verständnis von Genug.

Wir sind Teil einer “nicht genug” Gesellschaft, und dieses Motto zieht sich wie ein roter Faden durch die verschiedensten Facetten unseres Leben.

  • Du bist nicht hübsch genug.
  • Du bist nicht schlank genug.
  • Du bist nicht cool genug.
  • Du bist nicht gut genug.

Oder noch genauer.

  • Du brauchst dieses Shampoo, um schöneres Haar zu haben, weil du nicht hübsch genug bist.
  • Du brauchst diesen Work Out Plan, um schlanker zu werden, weil du nicht schlank genug bist.
  • Du brauchst dieses neueste iPhone Modell, damit du cooler bist, weil du nicht cool genug bist.
  • Du musst mehr lernen, mehr verdienen, damit du gut genug bist, weil du nicht gut genug bist.

Du verstehst das Muster hier, oder?

Die Konsumgesellschaft möchte, dass du dich nicht gut genug fühlst, so ist es leichter dir Sachen anzudrehen. Sachen, die dir scheinbar helfen “besser” zu sein.

Sachen für die du wiederum Geld brauchst.

Und so zerbröselt der Keks nun mal. Der Teufelskreis schließt sich.

Lass uns den Teufelskreis aufbrechen.

Lass uns gut genug fühlen – schön genug.

Lass uns uns selbst lieben – nur ein Stückchen mehr.

Wenn du eine Sache aus diesem Artikel mitnimmt, dann ist es, dass du gut genug bist und dass du reicher bist als du denkst.

Namaste, Love and Light.

Irene

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