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Ecuador

Was macht die Galápagos Inseln so besonders und wie bereist man sie am besten (inkl. detailliertem Reiseplan)?

Hast du schon mal von den Galápagos Inseln gehört?

Okay, ich gestehe, die Galápagos Inseln waren jetzt nicht unbedingt auf meinem Radar. Es gibt ja immer Destinationen, die besonders bekannt sind, so wie Peru und sein Machu Picchu oder Bolivien und die Salar de Uyuni, aber Ecuador und seine Galápagos Inseln? Von denen habe ich erst so richtig was Anfang des Jahres mitbekommen und das nur durch meine Arbeit im Bereich der Gruppenreiseveranstaltungen.

Dabei sind die Galápagos Inseln ein ganz besonderes Reiseziel und das nicht nur wegen der Artenvielfalt, sondern vor allem durch den bekannten Charles Darwin. Sie gelten nämlich als Geburtsstädte für seine Evolutionstheorie.

Abgelegenheit der Galápagos Inseln

Wenn du abgelegen reisen willst an einem schwerzugänglichen Ort, dann sind die Galápagos Inseln genau das Richtige für dich. Um sie zu besuchen musste ich die folgende Flugroute nehmen: Toronto – El Salvador – Quito – Guayaquil – Puerto Ayora.

Wahnsinn, oder?

Natürlich ist die ganze Reise nicht auf einmal passiert. Ich habe 3 Tage in Quito verbracht bevor ich dann den Flieger von Quito nach  Puerto Ayora (die fast östlichste Galápagos Insel) mit einem Stopover in Guayaquil genommen habe. In Guayaquil mussten wir dann 45 Minuten im Flieger warten, Andere sind ausgestiegen und einige Neue sind dazu gestiegen.

Nicht jeder will die komplizierte und kostspielige Reise auf sich nehmen, das heißt aber dann auch, dass es umso weniger Touristen auf dem Weg gibt, was den Ort wiederum noch besonderer macht.

Artenvielfalt der Galápagos Inseln

Natürlich, wofür die Inseln besonders bekannt sind, ist die wahnsinnige Artenvielfalt. Die Inseln liegen zwischen 4 Meeresströmen und diese Mischung schafft die perfekten Bedingungen für eine intensive Artenvielfalt im Meer.

Ein besonders beeindruckender Punkt ist, dass run 95% der ursprünglichen Spezies auf den Inseln bis heute überlebt haben, was auch ein Grund ist warum viele Naturschütze die Inseln “Arche Noha im Pazifik” nennen. Eines der Gründe für den Erhalt, ist die Isolation zwischen Insel und Festland (sie sind ca. 1.000 km entfernt voneinander), so kann die Tierwelt mehr oder weniger unberührt blühen.

Vor allem durch die Artenvielfalt im Meer, wird die Artenvielfalt am Land positiv beeinflusst. Die Meerechsen entspannen sich auf den Lavafelsen in der Sonne, um sich dann in Meer abzukühlen und die Algenteppiche zu “trimmen”. Auch andere Tiere ernähren sich von der Meeresvielfalt, so wie die Blaufußtöplel und Seelöwen.

Die Artenvielfalt existiert auch gerade durch die verschiedenen “Zonen” der Galápagos Inseln.

An der Küste entlang gibt es eine beeindruckende Pflanzenwelt gefüllt von Mangroven, Myrten, Salzstäucher und kleinen Wasserpflanzen. Ein wenig höher liegt dann die Trockenzone, die besonders durch Dornpflanzen wie Kakteen charakterisiert werden kann. In der ganzen hohen Zone (500 Meter über dem Meerespiegel) wird dann die Viehzucht und Landwirtschaft betrieben. Dort werden Kaffee, Ananas, Orangen und mehr angebaut.

Historischer Hintergrund der Galápagos Inseln

Besonders bekannt sind die Inseln auch durch Charles Darwin. Die Arbeit des Naturforschers wurde von keinem Ort so sehr beeinflusst wie von diesen Inseln.  Besonderstes Beispiel seiner Evolutionstheorie sind die Darwin Finken – eine Vogelart, die 13 Unterarten hat, die alle von einer Urart abstammen. Er bemerkte auch, dass die verschiedenen Unterarten sich ihrer Umgebung anpassten, welches dann zum Ursprung seiner Theorie der natürlichen Selektion geführt hatte.

Wie bereist man die Galápagos Inseln am besten (inkl. detaillierter Reiseplan)?

Auf dem Land, auf dem Meer oder beides funktioniert sehr gut. Der Vorteil, wenn du die Inseln vom Meer aus bereist (durch ein Kreuzfahrtschiff oder ein kleineres Passagierschiff, dass von Reiseveranstaltern betrieben wird) ist, dass du mehr Inseln auf einmal erkunden kannst und auch an die Inseln heran kommst, die abgelegen sind.

Alleine kannst du die Inseln nicht erkunden. Da die Inseln unter dem Schutz des Nationalparks stehen musst du mit einem Tourguide unterwegs sein. Einige der Inseln haben ganz besondere Vorkehrungen, wie unter anderem begrenzte Besucherzahlen im Jahr, um die Natur zu schützen.

Ich selbst bin mit einem Reiseveranstalter unterwegs gewesen und habe mich für eine Tour entschieden, die auf dem Land und auf dem Meer stattgefunden hat. Sprich ich bin von Quito aus auf die Santa Cruz Insel geflogen und habe sie dort für einen Tag erkundigt, bis ich dann weiter bin auf das Meer.

Das war die erste Gruppenreise, die ich je gemacht habe. Ein definitiv interessantes Erlebnis.

 
Route, Galápagos Inseln, Ecuador

Tag 1

Auf der Santa Cruz Insel angekommen haben wir eine leichte Wanderung durch die Tortuga Bay gemacht und sind anschließend Kayak gefahren.

Während des Ruderns haben wir in den Mangroven Haie entdecken können so wie Schildkröten.

Kayak, Galapagos Insel, Tortuga Bay Kayak, Galapagos Insel, Tortuga Bay

Am Ende der Wanderung kannst du eine Lichtung zu einem Strandabschnitt sehen. Super abgelegen und nur ganz wenige Touristen zu sehen. Dafür aber jede Menge Meerechsen und einen Seelöwen. Die haben sich erstmal unter der Sonne ausgeruht. 

Meereidechsen, Galapagos Insel, Tortuga Bay

Am Nachmittag kannst du auch am Fischmarkt vorbeischauen.

Was ganz witzig ist, weil du da nicht als Einzige ins Staunen kommst. Im Gegenteil, Seelöwen und Pelikane sind gleichermaßen aufgeregt und scharren sich nur so um die leblosen, aber nett angereihten frischen Fischen. Der Seelöwe ganz besonders, scheint wie ein Hund zu betteln, wenn er so mit seinen Augen ganz lieb die Fische anschaut und wieder zurück auf die Marktbetreiber. Ein wahnsinnig spaßiger Anblick.

Fischmarkt, Galapagos Insel

Ein ganz besonderes Abenderlebnis war für mich die Straße zwischen Av Baltra und Charles Binford. Auf der Straße gibt es verschiedene Restaurants und kleine Snackbars, die Abends ihre Tische nach draußen stellen und zusammenschieben, so dass man zusammen isst – ganz á la Family-style. Dort kannst du dir dann auch für nur $5 USD eine leckere Fischsuppe gönnen und das inklusive Getränk.

Tag 2

Am nächsten morgen sind wir dann los, um die Charles Darwin Forschungsstation zu besuchen und am Nachmittag weiter auf eine Landschildkröten Ranch.

Die Station an sich ist ganz interessant und du kannst den berühmten Lonesome George sehen – eine 100-jährige Riesenschildkröte, die leider 2012 gestorben ist. Dennoch kannst du die einbalsamierte Version von ihm in einem Temperaturgeschütztem Raum besuchen.

Auf der Ranch haben wir eine kleine Wanderung gemacht und sind von dort aus auf verschiedene Riesenschildkröten gestoßen wie die unten im Bild. Sie sieht aus als ob ich sie gerade bei etwas Unartigem erwischt habe.

Ob sie die Mango geklaut hat?

Riesenschildkröte, Galapagos Insel

An diesem Tag sind wir dann auch an Board des 20-Passagier-Schiffes gegangen. 

Der Vorteil, wenn  du mit dem Schiff reist ist, dass du nur einmal auspacken musst und dich dann den Rest der Tage entspannen kannst.

Tag 3 – Tag 5

Der Nachteil jedoch ist, wenn du anfällig bist für Seekrankheiten du es aber nicht wusstest, die nächsten 2 Tage die Hölle für dich werden. 

Mir ging es so schlecht, dass ich nur in meiner Koje im Bett lag – den ganzen Tag. Es war furchtbar und nichts hat geholfen. 

Deswegen mein Tipp für dich, wenn du dich für eine Schifffahrt entscheiden solltest, nimm dir starke Medikamente gegen Seeübelkeit mit und nehme sie eine halbe Stunde bevor du an Board gehst ein.

Das war meine Aussicht – schön, oder? Ich selbst konnte sie nicht wirklich genießen. 

Ich weiß aber, dass in diesen 2 Tagen du mit dem kleinen Schlauchboot immer wieder auf das Land fahren würdest und du von dort aus Wanderung unternommen hättest. 

In dieser Zeit sind die Passagiere auch jeden Tag schnorcheln gewesen und hatten die wildesten Unterwassererlebnisse. Seelöwen Babies und Schildkröten waren mit von der Partie und schwammen um dich herum.  Gerade die Seelöwen sind sehr neugierig auf dich und gelten als der Hund der Meere, da sie auch genauso liebenswürdig und verspielt wirken.

Ich habe mir erzählen lassen was für ein Wahnsinnsgefühl es ist mit den wilden Tieren zu schwimmen. Auch wenn mir die anderen Reiseteilnehmer meiner Gruppen nur zögerlich davon erzählten (sie wollten mich nicht noch schlechter fühlen lassen), war mir schon bewusst, dass ich viel verpasst habe. 

Tag 6

Das war ein Reisetag. Und für mich der Tag, an dem ich meine Freiheit zurück bekommen habe. Ich durfte endlich runter vom Schiff. Man müsste meinen dir geht es auf dem Land sofort besser, war aber bei mir nicht der Fall. 

Auf dem Land hat sich immer noch alles angefühlt als ob man auf dem Meer ist – der Körper muss sich erstmal umstellen und alles dreht sich. 

Fazit

Nichts desto trotz, die Galápagos Inseln waren ein Erlebnis für sich und wenn du dich ganz besonders für die Artenvielfalt und das Inselleben interessierst, dann ist das der richtige Ort für dich. 

Ich persönlich würde die aber empfehlen nicht mit dem Schiff auf Tour zu gehen, sondern alles über das Land machen mit nur kurzen Schiffsüberfahrten um auf die nächste Insel zu kommen. 

 
 

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