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“Ich funktioniere am besten frei” – ein Interview mit einer Youtuberin

Ich habe diese Sektion meines Blogs besonderen Menschen gewidmet, die ihren Traum verfolgen, besondere Fähigkeiten oder einfach eine spannende Geschichte zu erzählen haben. Ob es das Illustrieren ist oder auch Reisen, spielt keine Rolle. Es kann alles sein was ich als besonders inspirierend empfinde.

Ich habe schon seit langem das Phänomen Youtube beobachtet. Gerade hier in Kanada sind mir die großen plakativen Billboards, die Youtuber zeigen, immer wieder aufgefallen. Das Video Blogging scheint ein ganz eigens Phänomen zu sein und ich finde es spannend und äußerst beeindruckend wie Youtuber mit ihrer natürlichen Art und ihren witzigen Videos hunderttausende von Abonnenten erreichen.  Sein Geld mit Video Ideen zu verdienen, die aus einer eigentlichen Flause im Kopf unter Freunden entstanden sind und noch dazu spaß machen – wer würde das nicht gerne wollen? Oder doch lieber im Office 8 to 5 ackern? Wie dem auch sei.

Ich persönliche finde den Schritt Youtuberin zu werden auch mutig! Aber wie ist das so sein Geld mit Youtube Videos zu verdienen? Ich hatte die Ehre mit der lieben Jacko Wusch zu sprechen. Hier ist was rauskam 🙂 Enjoy!

Erzähl mal kurz über dich. Wer bist du, wie alt und was machst du im Moment?

Hallo liebe The Black Hoodie Blog Leserschaft, mein Name ist Jaqueline, meine Freunde und Zuschauer nennen mich allerdings Jacko. Ich bin 26 Jahre alt und lebe zurzeit halbzeit in Bielefeld und halbzeit in Berlin. Wenn man das, was ich tue auf das Wichtigste herunterbricht würde ich die Frage, was ich mache ganz einfach beantworten mit: Ich bin YouTuberin. Ich produziere Unterhaltungsvideos für das Internet!

Wie kamst du dazu YouTube Videos zu machen?

Ich kam zu YouTube wie wahrscheinlich die meisten Privatpersonen: Ich war begeisterter Zuschauer und wollte selbst zu dieser neuen Welt gehören. Damals stieß ich auf diverse Kosmetik-Videos von Mädels, die sich in ihren Kinderzimmern vor der Kamera schminkten. Ich fand das super cool und befasste mich immer mehr mit dieser Materie. Eines Tages griff ich dann einfach zu meiner alten Digitalkamera und versuchte mein Glück.

Was macht dir besonders Spaß an deinem Job?

Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich liebe fast alles an dieser Tätigkeit. Wenn ich allerdings genau darüber nachdenke was mir am meisten Spaß macht, ist es das Veröffentlichen eigener Ideen und Projekte – zum Beispiel wenn ich ein Video freigebe, an dem ich lange und gerne gearbeitet habe. Ich sitze dann wie ein kleines Kind vor meinem PC und aktualisiere die Kommentare, weil ich so gespannt bin, wie meine Community darauf reagiert.

Was war dein schönster YouTube Moment unter Kollegen?

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Ich erinnere mich in diesem Moment an so unglaublich viele Situationen, denn das Arbeiten miteinander ist in der YouTube-Welt meistens sehr ausgelassen und spaßig. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir ein Dreh in Köln: Wir waren etwa 10 Leute, die sich nur teilweise untereinander kannten. Im geplanten Video sollte jeder Teilnehmer eine geheime, fiktive Rolle spielen und mit den anderen Teilnehmern sprechen, ohne zu lachen oder aus seiner Rolle zu fallen. Der gesamte Dreh war so lustig, dass wir irgendwann fast am Boden lagen, weil wir uns vor Lachen kaum noch auf den Beinen halten konnte.

Was war dein spannendster Fan Moment?

Das war letztes Jahr auf den Videodays in Köln. Ich bin mit meiner Freundin nur aus Spaß und Neugier dorthin gefahren, denn wir waren so kleine Fische im großen YouTube-Becken, dass wir nicht einmal angekündigt hatten dorthin zu kommen. Meine Freundin und ich (die auch YouTuberin ist) setzten uns mit einem Kaffee an einen Tisch in die Ecke der Lanxess-Arena und wollten erstmal richtig wach werden. Auf einmal geschah etwas sehr eigenartiges: Die Leute stellten sich bei uns an und fragten nach Fotos und Autogrammen. Wir ließen das ganze dann einfach geschehen und lachten uns zwischendurch zu, weil wir gar nicht verstanden was da grad passiert.

Gab es schon einmal harte Momente, in denen du gedacht hast, “Ich schmeiß es hin!“

Natürlich! Ich vermute fast jeder, der den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, hat irgendwann den Moment, wo alles nicht so läuft wie geplant und er alles in Frage stellt. Bei mir ging es da oft um das Finanzielle. Grad am Anfang drehst und wendest du dich und das Geld fliegt in alle Richtungen, oft jedoch nicht in deine eigene!

Wie hast du den Moment überstanden?

Wenn du etwas Eigenes auf die Beine stellen willst, dann brauchst du mehr Energie als andere, und das muss dir bewusst sein. Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen wo niemals jemand angestellt war. Meine Eltern sind schon immer selbstständig gewesen und ich habe die negativen, wie auch die positiven Seiten einer Selbstständigkeit miterlebt. In manchen Zeiten ging es zweimal im Jahr in den Urlaub, in anderen wurden die letzten Groschen zusammengekratzt. Ich kenne das Spiel und ich weiß, dass ich es selbst in der Hand habe ob es klappt oder nicht. Das halte ich mir in solchen Momenten vor Augen, setze mich mit Zettel und Stift hin und finde eine Lösung.

Hast du eine persönliche Lebensphilosophie oder Mantra, das dich antreibt?

Liebe Irene, so eine Frage darfst du mir doch nicht stellen – sonst verfasse ich noch einen Roman!
Meine persönliche Lebensphilosophie ist quasi alles, was mich antreibt – der Grund für all meine Entscheidungen. Aufgrund verschiedener Faktoren habe ich irgendwann gemerkt, dass ich einen offensichtlich größeren Freiheitsdrang habe als andere. Ich habe mir wirklich große Mühe gegeben meinen Bürojob mit Freude anzutreten, aber es war einfach eine Qual – soviel Spaß manche Projekte auch gemacht haben. Anfangs dachte ich das ist Faulheit, heute weiß ich es besser. Ich denke jeder Mensch funktioniert unter bestimmten Bedingungen am besten. Abhängig von Genen, Erziehung, Sozialisation, whatever – kannst du deine Energie besser nutzen bzw. positive Energie aufnehmen und abgeben. Ich funktioniere am Besten frei – mit ganz vielen Regeln und Vorschriften werde ich allerdings zum größten Miesepeter der Welt 😉 Somit sorge ich einfach fortlaufend dafür, dass ich glücklich bin und beruflich das umsetze, was sich gut anfühlt – So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe: Ich bin a) produktiv und verdiene Geld und bin b) auch privat viel glücklicher, weil ich niemals etwas tue, was ich nicht will.

Was würdest du Menschen raten, die selbst eigentlich einen ganz anderen Beruf wählen wollen, aber Angst davor haben ihren Traum zu verfolgen?

Beschäftige dich ganz intensiv mit deinem Traum, ohne genaue Ziele und Pläne zu starten! Die meisten Menschen haben diesen „Ich würde so gern, aber…“ – Gedanken, der sie lähmt. Eine Mischung aus Angst und Bequemlichkeit – denn etwas zu ändern ist sehr, sehr unbequem. Was du brauchst ist die Energie, den Willen. Erst, wenn du ganz tief in einer Materie steckst und du richtig Bock hast, werden alle Zweifel und Sorgen (und die Bequemlichkeit!) ganz klein, und du beginnst Dinge zu wagen. Deshalb besorg dir Informationen, sprich mit Menschen und: Google, google, google! Und vielleicht wirst du dann sagen „shit yeah, ich mach das jetzt einfach!“ und wirst später nicht zu den vielen Leuten zählen die sagen: „Ich wollte ja eigentlich immer, aber…“

—– The End ——

Yes, das Wort zum Sonntag (ehhh Donnerstag)! “Ich wollte ja eigentlich immer, aber (…)” – lass das nie zu einen Satz werden, den du dir selbst sagen musst, um dich zu rechtfertigen warum du dich nicht getraut hast gewissen Dinge in deinem Leben anzupacken! Vergiss niemals, dass wir nur die Dinge bereuen, die wir nicht getan haben! Mit allen anderem können wir schon umgehen, aber etwas nie versucht zu haben, das ist etwas mit dem man sich sein Leben lang rumplagen wird! Ob es das Gestehen einer Liebe ist oder die Zugeständnisse, die man sich selbst machen muss oder aber auch die Einsicht, dass man so wie es jetzt ist, nicht weiter machen kann oder will. Ein Jobwechsel? Den Traum vom Reisen erfüllen? Raus mit euch! Jacko hat es auch gemacht und sich gegen die Norm – gegen einen 8 to 5 Job – gestellt und ihr eigenes Ding gemacht. Das kannst du auch! Vergisst nicht, manchmal muss man nicht den ganzen Treppenaufgang sehen, nur den ersten Schritt wagen 😉

Eure eireeen <3

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