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Türkei

Türkei – Die Highlights der Muğla Provinz

Es bricht mir das Herz die Nachrichten der letzten Wochen lesen und sehen zu müssen. Die Türkei verändert sich. Ein Land in Umbruch. Veränderung in diesem Sinne ist eher eine schlechte. Der Land wird umstrukturiert zu einem autoritären Diktator Staat und das direkt vor unseren Augen.

Auch wenn man so viel Negatives über das Land hört, will ich dir die Schönheit des Landes versuchen ein kleines bisschen näher zu bringen.

Ich öffne dir ein kleines Fenster zu meinen Erinnerungen aus den guten alten Zeiten während meines Auslandssemesters in der schönen Türkei.

Die Fahrt in Richtung Muğla Provinz

Ganz früh am Morgen, wenn die Hitze des türkischen Sommers noch schläft, und die angenehme Kühle der Nacht noch durch die Wege schleicht, stehe ich an der Bushaltestelle am Treffpunkt und warte auf meine Kommilitonen. Aus aller Welt kommen sie ursprünglich. Spanien, USA, Schweden, Italien, Singapur, Australien und Deutschland sind vertreten. Unterschiedliche Mentalitäten und unterschiedliche Charaktere, alle mit dem gleichen Ziel. Ein Trip in Richtung Süd-Osten der Türkei machen.roadtrip türkei

Wir haben uns für einen Van mit Fahrer für ein Wochenende gebucht. Das Ziel? Die Türkei ein Stückchen näher kennenzulernen und rückblickend kann ich vom Herzen sagen, dass das Land eines der schönsten und vielfältigsten Länder ist, das ich bisher sehen durfte.

Ich erinnere mich an die Fahrt, sie war holprig und lang. Ich erinnere mich an die Gebirge, die uns irgendwann umgaben und bereue es noch heute nicht von jedem einzelnen Moment eine Aufnahme gemacht zu haben. Ich wollte mich noch besser an das alles erinnern. Ich wollte nichts vergessen.

Freiheit ist Fahrtwind in meinen Haaren spüren

Ich sitze vorne neben dem Fahrer und halte meinen Arm raus, der Wind fährt mir durch die Hände und ich mach die typische Wellenbewegung. Hoch und runter. Hoch und runter. Am Horizont sehe ich die Sonne untergehen und um mich herum umgibt es Berge. Ich atme ein und der Wind fliegt mir durch die Haare. Ich spüre ganz intensiv das Gefühl von Freiheit. So muss es sich anfühlen. Keine Verantwortung und nur im Jetzt sein. Den Weg genießen und nicht das Ziel vor den Augen haben. Einfach sein. Ich weiß noch ganz genau wie es sich anfühlte und habe mir gesagt, ich werde noch mal so ein Roadtrip machen – nur ich und die Straßen.

Im Van haben wir uns alle unterhalten. Aufregung und Neugierde lag in der Luft. Nach 6h Autofahrt, sind wir in Fetihye angekommen. Fetihye ist eine schnuckelige kleine Hafenstadt in der Muğla Provinz. Im Hostel haben wir uns dann schlau gemacht und eine sau coole Bootstour zur Butterfly Valley gebucht.boattrip to Butterfly Valley

Am nächsten Morgen ging es dann ganz früh los. Ich liebe diese Art von Morgen. Es ist noch kühl und du weißt, dass der Tag voller neuer Eindrücke stecken wird. Am Boot angekommen, ging es gleich los. Free Drinks, gute Musik und tolle Gespräche und wunderbare Freundschaften entstanden. So wie mit Simone und mir (Foto). Er sprach nur gebrochen English. Dennoch haben wir immer Spaß haben können und viel gelacht. Man spricht eine universelle Sprache, wenn man auf einer Wellenlänge ist.

Mit dem Boot sind wir dann an verschieden Punkten angehalten, unter anderem an den Blue Caves. Ein wunderbares Spektakel entfaltet sich vor meinen Augen, Berge und blaues Meer – die perfekte Naturmischung.türkei blue caves boattriptürkei blue caves boattrip

Natürlich konnte man sich eines nicht entgehen lassen – vom Boot springen. Also eines vorab – ich kann nicht wirklich schwimmen, hab nie ein Seepferdchen, Seestern oder whatsoever gemacht. Ich gehe nur ins Wasser (Meer) mit Menschen, denen ich vertraue. You never know, you know? Was ist wenn ich zu schwach bin? Was ist wenn mich eine Welle erwischt und ich untergehe.

What if, what if, what if.

Alle sind nacheinander vom Boot gesprungen. Irgendwann meinte einer dann, „Hey, Irene your turn!“ und ich kleiner Schisser nur so, „No, thanks!“. Aber irgendwann hat das ganze Boot meinen Namen gerufen. Irene! Irene! Irene!

türkei blue caves boattrip

Und japp, ich bin gesprungen. Vielleicht war es dumm. Die meisten, die da waren sind nicht wirklich mein BFF’s, aber wie es so ist mit dem Reisen und sich in neue Situationen stürzen – du musst vertrauen. Dir selbst und auch den Anderen. Das war eines der Erlebnisse, das ich nicht so schnell vergesse und das so beispielhaft für das Reisen steht. Schreite aus deiner Komfortzone und riskiere was. Es wird sich lohnen. Und yes, offensichtlich ist mit nichts passiert. In die Hose geschissen habe ich mir aber trotzdem fast.

Türkei Blue Caves Boattrip

So schön wie der Name – Butterfly Valley

Ein bisschen später sind wir auch am Highlight der Bootstour angekommen – Butterfly Valley.

Türkei Butterfly Valley

Und es sieht so unfassbar königlich aus, wie die Berge so aus dem Grund ragen. Einfach wunderbar. Wenn man so durch die Wanderpfade geht erwartet man irgendwie, dass einem ein Dinosaurier um die Ecke entgegen kommt. Es sieht alles so unberührt aus. Eine Seltenheit in der heutigen Welt.

Türkei Butterfly ValleyViel mehr außer Berge und Wasserfälle und ein Café gibt es im Butterfly Valley nicht zu sehen, aber es lohnt sich dennoch.

Türkei Butterfly ValleyNach dem Bootstrip sind wir dann in Ölüdeniz gelandet. Dort haben dann einige von uns Paragliding gemacht. Ich hab mir einfach die schönen Inselabschnitte angeschaut und die Stille genossen.

Türkei Ölüdeniz

Saklikent – Der Nationalpark

Am nächsten Tag sind wir dann mit unserem Van in den eine Stunden entfernten Saklikent National Park gedüst. Ich erinnere mich an den Tag noch genau. Am Eingang mussten wir Eintritt bezahlen und wer wollte konnte sich Strandschuhe mieten. Die brauchte man auch, wenn man durch den Park und seinen Fluss wandern wollte.

Türkei Saklikent

Wir waren 11 Leute und wollten den Nationalpark auf eigener Faust erkunden. Es gab einen besonderen Strom im Park, einen Fluss durch den wir hindurch mussten, beziehungsweise, dem wir bis zum bitteren Ende folgen mussten, um ans Ziel, dem Wasserfall, zukommen. Er war natürlich arschkalt und zu Anfang Knietief und am Ende sogar bis zu Hüft-/ Bauchnabeltief.

Türkei Saklikent

Als wir kurz darauf waren loszugehen, kam uns ein netter Guide entgegen, der uns führen wollte. Gegen Geld versteht sich, aber wir haben abgelehnt. Und nach kurzem überlegen meinte er, dass er uns auch ohne Geld führen wird, da es zu gefährlich sei alleine loszuziehen.Türkei Saklikent

Zusammen schaffen wir alles

Es stellte sich heraus, dass er völlig recht damit hatte. Er kannte jeden Stein und jedes Loch und er wusste genau wohin wir hintreten können und wo nicht. Wir haben ihn liebevoll ‚The Machine’ genannt, weil er wie ein Profi mit Präzision von Stein zu Stein gesprungen ist und uns den Weg gezeigt hat. Eins war klar, nur mit Teamarbeit kommen wir hier weiter.

Wir mussten uns die Hände reichen, uns gegenseitig an steilen kleinen Wasserfällen hochziehen, um weiter zu kommen. Auf dem Weg nach ungefähr 30 Minuten kamen uns 3 starke, gut gebaute Männer entgegen, die uns zurück gewiesen haben. Sie meinten, hier kommt keiner durch – es sei zu schwierig.

Türkei Saklikent

Aber selbst das haben wir gemeinsam – als Team – gemeistert und das war ein wunderbares Gefühl. Es war so belohnend, dass die drei starken Männer nicht weiterkonnten, aber wir Jünglinge es geschafft haben. Hach, herrlich was das Gefühl von Zugehörigkeit so mit einem machen kann.

Türkei Saklikent

Als wir wieder zurück gegangen sind, waren wir natürlich mega hungrig und ‚The Machine’ hat uns dann noch zu einem netten Restaurant gebracht, dass seiner Tante gehört. Ein wunderschön authentisches Plätzchen, mit gutem Essen wie aus Mama’s Küche.

Völligst erschöpft vom Tag, aber mega happy saßen wir auf dem Boden auf gemütlichen Kissen, tranken türkischen, schwarzen Tee, aßen traditionell zubereiteten Fisch und ließen es uns gut gehen.

Türkei Saklikent

Wer mich kennt und meinen Blog schon länger verfolgt, weiß, dass ich eher alles auf eigener Faust erkunde. Ich liebe es so zu reisen und das Gefühl, das solo reisen in mir hervorruft.


Selbstständigkeit. Freiheit. Unabhängigkeit. Stärke.

Nichts desto trotz muss ich gestehen, dass ich diesen Gruppenausflug und die Erinnerungen, die ich dort mit anderen machen konnte und noch bis heute teilen kann, Tief in meinem Herzen trage werde. Das war definitiv ein Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.

 


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