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Oman

Wie bei 1001 Nacht: Ein Wüstenerlebnis im Beduinenzelt in Oman

Das war krass. 

Ein kleiner großer Traum ging für mich in Erfüllung. Ein Wüstenerlebnis in Oman und dabei eine Nacht irgendwo tief in der Wüste verbringen mit niemandem um dich herum. Nur du, die Wüste, die Stille und Sterne. 

Wir haben lange überlegt wo wir es am besten machen und die zwei Optionen waren entweder im Oman oder in den VAE. Letztendlich haben wir uns für ein Wüstenerlebnis in Oman entschieden. VAE ist voll mit glam and glitter und da dachten wir, der Oman wäre irgendwie passender. 

Welchen Wüsten Camp Anbieter wählt man aus?

Wenn man dann so anfängt Nachforschungen anzustellen, um zu sehen, welcher Wüstencamp Anbieter der bessere ist, kann man sich schon schnell verlieren. So viele Optionen. Da ist es schon hilfreich, wenn man sich auf die Bewertungen auf TripAdvisor und Google verlassen kann oder Informationen über ein Wüstenerlebnis aus erster Hand bekommen kann. 

Wir haben uns für das Alsarmadi Desert Camp entschieden und wurden nicht enttäuscht. Da eine Übernachtung 237€ kostet und das Erlebnis eher zu den teureren für uns gehört, haben wir uns nur eine Nacht im Camp eingebucht.

Ich habe schon immer gesagt, als wir unsere Weltreise geplant haben, dass wir natürlich vorsichtig mit unserem Budget umgehen müssen, aber dass wir auf jeden Fall hin und wieder einzigartige Erlebnisse buchen sollten.

Dieses Wüstenerlebnis in einem Beduinenzelt in Oman gehört definitiv dazu.  

Wie finde ich den Weg in die Wüste?

Oman Wüsten Camp, Kamel

Da wir erst Nachmittags einchecken konnten, haben wir den Tag noch in Nizwa verbracht bevor es dann zum Treffpunkt ging.

Am abgemachten Treffpunkt angekommen wurden wir von einem Angestellten des Wüstencamps in Empfang genommen. Es wurden Kopien von unseren Reisepässen gemacht und wir haben die Übernachtung beglichen. 

Danach ging es erstmal zu einer kleinen Werkstatt, um den Reifendruck zu entnehmen. Mit Reifen, die nicht voll aufgepumpt sind, hat man mehr Grip in der Wüste. 

Der Angestellte des Wüstencamps ist dann vorgefahren und hat uns den Weg in die Wüste gezeigt. Ohne ihn hätten wir es nicht finden können, die Wüste hat leider keine Straßenschilder. 

Ankunft im stillen Paradies

Oman Wüsten Camp, Beduinenzelt
Unser Beduinenzelt

An dem Wüsten Camp angekommen viel mir direkt die Stille auf. Wir wurden zu unserem Zelt geführt und es war genauso wie beschrieben. Das Bett war ein Traum und auch die Dekoration des Zeltes war super schön. 

Said der Besitzer des Wüsten Camps hat uns gleich mit Omani Kaffee und Datteln in Empfang genommen. Der Kaffee war ein Traum und mega lecker. In Oman machen sie den Kaffee mit Rosenwasser und Kardamom. Die Datteln tauchen sie in eine Art Erdnussbutter Sauce. Richtig lecker. 

Wir haben uns lange mit Said unterhalten. Über sein Geschäft hier und seine Familie. Wir haben über Oman gesprochen und wie sich das Land verändert hat. Über das Leben hier und wie jeder Hirte, egal wie traditionell sie sind, doch ein Smartphone besitzt. Es sieht dann immer sehr amüsant aus, wenn Hirten im tiefsten Oman, ihre Ziegen hüten und dabei ihren Facebook Feed durchstöbern. 

Sandboarding in der Wüste & nochmal Kind sein

Nach dem Kaffee sind wir dann auf Erkundungstour gegangen. Die Wüste erkunden, Dünen hinauf klettern und runterrutschen. Sand überall. So viel Sand. Und einfach rein in die Düne. Keine Rücksicht auf Verluste.

Irgendwie total schön nochmal so losgelöst zu sein, Kind zu sein. Das wollte ich auf dieser Reise. Die letzten 5 Jahre haben wir so viel gearbeitet (in Kanada hat man nur 10-15 Tage Urlaub) und jetzt einfach frei zu sein war so wichtig für mich. Frei zu sein bevor es dann anfängt ernst zu werden und wir uns vielleicht eine langfristige Bleibe suchen. Bevor es an die Kinderplanung geht und so weiter. Bevor man mehr Verbindlichkeiten und Verpflichtungen hat.

Nicht das man mit diesen Verpflichtungen nicht mehr frei seien kann, aber du weißt schon wie ich es meine.

Und so haben wir vergebens versucht zu Sandboarden und haben uns gegenseitig neckisch ausgelacht. Ganz kindlich und schön. Es war uns egal, wie es aussah und ob es klappt, die Hauptsache ist, man versucht es. Ganz frei von irgendwelchen Erwartungen.

Und oh boy, es ist unheimlich ermüdend so die Dünen hinauf zu laufen. So ermüdend, dass wir uns die höchste Düne rausgesucht haben, um uns einfach mal ganz still hinzusetzen und zu genießen.

Oman Wüsten Camp

Sonnenuntergang in der Wüste Omans

Oman Wüsten Camp

Leider war unser Sonnenuntergang bewölkt, nichts desto Trotz war es unheimlich schön sich einfach nur hinzusetzen und die Aussicht zu genießen und was für eine Aussicht das war. 

Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, wenn man einfach mal nur ist und die Schönheit der Natur, die vor dir liegt genießen kann. Vor allem hat mich die Stille fasziniert. Der ganze Sand um einen herum macht die Wüste zu einer Schallschutzkabine und auch wenn man so viel Weite sieht, wird die Stimme nicht weit getragen. 

Authentisches Omani Abendessen auf offenem Feuer

Oman Wüsten Camp, Beduinenzelt, Offenes Feuer

Als die Sonne dann unterging und wir dann zurück im Wüsten Camp angekommen sind, habe ich schon vom weiten das Feuer im Gemeinschaftsbereich sehen können. 

Said hatte erwähnt, dass es ein traditionell gekochtes Omani Dinner geben wird. Ich war neugierig und habe mich sofort in den Gemeinschaftsraum gesetzt. 

Oman Wüsten Camp, Beduinenzelt, Offenes Feuer

Zwei junge Männer haben das Essen in Tontöpfen vorbereitet und ein leckerer Geruch von frisch gekochtem Gemüse mit vielen unterschiedlichen Gewürzen machte sich breit.  

Es wurde uns auch Tee angeboten. Tee mit Ingwer, Rosenwasser und noch mehr Gewürzen, wie Safran. Eine kleine Geschmacksexplosion, wenn du so willst. Unheimlich lecker und auch gesund. 

Wir saßen eine weile am Feuer und haben sogar ganz echtes Omani Brot auf offenem Feuer gebacken. Das Brot heißt Khubz und ist zusammengesetzt aus ganz einfachen Zutaten: Mehl, Wasser, Salz. 

Es war ein sehr geselliger Abend auch wenn wir nur 6 Gäste waren, war das doch eigentlich das Beste an der Sache. Wir haben uns lange mit einem anderen Paar unterhalten. Über andere Reiseziele, Destinationen, die wir nicht verpassen dürfen und haben uns gegenseitig Tips gegeben. Unsere Weltreise hatte gerade angefangen, ihre war leider schon fast zu ende. 

Sternenfotografie in der Wüste Omans

Oman Wüsten Camp, Sternenhimmel

Eine kurze Zeit später sind wir in unser Zelt gegangen, haben ein wenig ausgeruht und uns dann fertig gemacht, um Nachts in die Wüste zu gehen und die Sterne zu beobachten und zu fotografieren. 

Meine Fotos sind leider nicht so gut gelungen, weil ich mein Tripod vergessen habe und so ein wenig improvisieren musste. Aber das Erlebnis an sich war einfach unbeschreiblich schön. Und ich habe auch eine Sternschnuppe einfangen können. Das siehst du wenn du ganz genau auf’s Bild schaust. Siehst du sie?

Nur du, die Dunkelheit und die Sterne am Himmel. 

Sonnenaufgang in der Wüste Omans

Oman Wüsten Camp

Nach einer wirklich schönen und erholsamen Nacht habe ich mir den Wecker für 6:30 Uhr Morgens gestellt, damit wir wenigsten versuchen konnten die Sonne aufgehen zu sehen. Leider war das auch vergebens, weil es wieder bewölkt war. 

Nicht schlimm, dann halt noch einmal umdrehen, habe ich mir gedacht. 

Nach dem wir ein leckeres Frühstücken genossen hatten, sind wir dann zurück ins Zelt und haben unsere Sachen gepackt. 

Check-out ist um 10:30 Uhr. Ein Angestellter hat schon auf uns gewartet, damit er uns den Weg zeigen kann. 

Jetzt fuhren wir wieder zurück in Richtung Realität und raus aus der Wüste und ließen zwar die majestätischen Dünen wehmütig zurück, aber das Kind in uns, haben wir mitgenommen und so auch die einzigartigen Erlebnisse. 

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